Volksküchen
Im Oktober 1869 wurde auf der Wieden der Wiener Volksküchen-Verein gegründet, 1873 wurde die erste Volksküche im Kaiser-Franz-Joseph-Stiftungshaus des Wiener Volksküchen-Vereins (4, Hechtengasse 7) eröffnet; täglich wurden durchschnittlich 1.100 Personen mit Essen versorgt.
Im selben Jahr folgte die Volksküche 7, Bandgasse 14, 1874 jene in 6, Liniengasse 9 und 1875 eine weitere 1, Schönlaterngasse 9; ebenfalls 1874 wurde im zweiten Bezirk eine koschere Volksküche eröffnet (2, Krummbaumgasse 8).
Weitere Volksküchen befanden sich in Meidling (1874), Sechshaus (1876) und Favoriten (10, Laxenburger Straße 21; 1887); 1890 bestanden noch Volksküchen in 2, Haidgasse 1, und 3, Blumengasse 4.
Der Aktion lag der Gedanke zugrunde, unter Einsparung von Energie und mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln den Armen von Wien zu einer ausreichenden Mahlzeit pro Tag zu verhelfen. Die Grundlage für den Speiseplan bildete ein eigenes Volkskochbuch.
Vergleiche auch: Kriegsküche.
Literatur
- Josef Kühn: Die Wiener Volksküche. Aufgabe, Beförderung, Verwaltung und Organisation des Institutes. Wien: Selbstverlag 1890