Walter Grab
Grab Walter, * 17. Februar 1919 Wien, † 17. Dezember 2000 Tel Aviv, Israel, Historiker, Gattin (1945) Alice Ehrlich (* 1920 Berlin), Sohn des böhmischen Fabrikanten Emil Grab (1874-1954), der 1908 von Prag nach Wien übersiedelte und einer Modistin aus Lemberg (Lwow).
Musste sein 1937 an der Universität Wien begonnenes juridisches Studium abbrechen, weil er 1938 nach Israel emigrieren konnte. Nach schwieriger Integration (1939 Abbruch des Studiums an der Universität Jerusalem, 1939-1951 Handwerker, 1951-1962 Kaufmann und Fabrikant in Tel Aviv) studierte er 1958 an der Universität Tel Aviv Geschichte und Philosophie (1961 B. A.), anschließend ab 1962 Geschichte, Literaturgeschichte und politische Philosophie an der Universität Hamburg (1965 Dr. phil.). Ab 1965 lehrte er an der Universität Tel Aviv als Dozent (1966-1969 auch an der Universität Beer Schewa),
1970-1985 war er (als Mitbegründer) Vorstand des Instituts für deutsche Geschichte (zugleich Herausgeber des "Jahrbuchs für deutsche Geschichte") und 1972-1985 ordentlicher Professor für neuere europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, Autobiografie ("Meine vier Leben. Gedächtniskünstler, Emigrant, Jakobinerforscher, Demokrat", 1999).
Ehrenmedaille in Gold (1994).
Seine Schwester Hedda († 1990) war Opernsängerin, sein Sohn Alex (* 1946) ist Historiker an der University of Maine, Vereinigte Staaten von Amerika.
Literatur
- Die Zeit, 28.12.2000 (Nachruf)
- Fritz Fellner / Doris A. Corradini [Hg.]: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon. Wien [u.a.]: Böhlau 2006