Walter Hnat
Walter Hnat, * 30. Juli 1920 Wien, † 1. Dezember 2009 Wien, Speditionskaufmann, Kulturaktivist.
Biografie
Walter Hnat wurde als Sohn des Inhabers einer Spedition geboren. Er erlernte das Gewerbe eines Speditionskaufmannes, trat aber nach Abschluss der Lehre nicht in den elterlichen Betrieb ein, sondern in eine große Speditionsfirma. Einen Teil seiner Jugend verbrachte er in den Volkshochschule. Im Jahr 1934 schloss er sich einer halblegalen Jugendorganisation an. 1939 wurde er wegen "illegaler Betätigung für ein freies Österreich und Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Nach Kriegsende (1945) trat er in den Dienst der Wiener Polizei ein und legte die Berufsreifeprüfung an der Universität ab. Er engagierte sich in der Volksbildung und war im Rahmen der Gewerkschaftsbewegung maßgeblich am Ausbau der Kulturangebote beteiligt. In den 1970er Jahren engagierte er sich für die Arena in St. Marx (ehemaliger Auslandsschlachthof) und das "Recht auf Teilnahme am kulturellen Leben für alle und gegen alles, was dies aufhält". 1979 erfolgte auf seine Initiative hin die Gründung des "Vereins zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser“.
Nach dem Abriss des Auslandsschlachthofes bot sich die ehemalige Lokomotivfabrik und nachfolgend das ehemalige Technologisches Gewerbemuseum (TGM) in der Währingerstraße in Wien-Alsergrund als "Werkstätten und Kulturhaus (WUK)“ an.
Hnat setzte sich sehr für diese Lösung ein und gewann den damaligen Kulturstadtrat Helmut Zilk für seine Idee. Am 3. Oktober 1981 fand nach großen Schwierigkeiten und Geldproblemen das Eröffnungsfest statt, Hnat wurde Obmann des Trägervereins. 1995 gab er aus Altersgründen diese Funktion ab und wurde Obmann des Seniorenzentrums im WUK, das sich die Aufgabe stellte, soziokulturelle, erwachsenenbildende und gesundheitserhaltende Tätigkeiten zu fördern.
Literatur
- KPÖ: Walter Hnat - Gründer des WUK - ist verstorben [Stand: 02.03.2016]
- OTS-Aussendung: WUK erinnert mit Walter Hnat an eigene Entstehungsgeschichte