Walter Schuppich
Walter Schuppich, * 22. März 1921 Wien, † 8. Juni 1999 Wien (Zentralfriedhof, Gruppe 15G, Nummer 2, ehrenhalber gewidmetes Grab), Jurist, Rechtsanwalt.
Biografie
Nach schwieriger Berufsentscheidung (erstes Wunschziel Musiker, an der Universität zunächst einige Semester Psychologie und Medizin) studierte Walter Schuppich Jus (Dr. jur. 1943). Nach dem Krieg eröffnete er 1949 eine Anwaltskanzlei und hatte rasch eine prominente Klientel. Er war von 1969 bis 1993 Präsident der Rechtsanwaltskammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland (Eintreten für ein strenges Disziplinarrecht des Standes) sowie von 1974 bis 1993 Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertags.
Durch seine berufliche und berufsständische Tätigkeit entwickelte er sich zu einem profilierten Mitgestalter der Österreichischen Rechtspolitik vor allem der 1970er und 1980er Jahre, wobei seine Schwerpunkte beim Strafrecht und Familienrecht lagen. Von 1977 bis 1999 war er Vorsitzender der Hörer- und Sehervertretung des Österreichischen Rundfunks (ORF). Für die Stadt Wien, die Schuppich über Jahrzehnte in vielfältiger Weise anwaltlich beraten und vertreten hat, war insbesonders sein Wirken als Mitglied des Präsidiums und Kuratoriums des Wiener Integrationsfonds (an dessen Gründung er aktiv mitgewirkt hatte und für den er unermüdlich tätig gewesen war) sowie als Präsident des Vereins der Freunde der Wiener Polizei beziehungsweise als Präsident der österreichischen Liga für Menschenrechte (im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus) von nachhaltiger Bedeutung.
Zahlreiche Auszeichnungen; Ehrenpräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer.
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verl.-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
- Rathaus-Korrespondenz, 09.06.1999
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
Walter Schuppich im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.