Wander Bertoni

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bertoni, Wander
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35526
GNDGemeindsame Normdatei 11851010X
Wikidata Q1266197
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Oktober 1925
GeburtsortOrt der Geburt Codisotto, Italien
SterbedatumSterbedatum 23. Dezember 2019
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Bildhauer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bildhauerpreis der Biennale Sao Paulo (Verleihung: 1953)
  • Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (Verleihung: 1958)
  • Pannonia-Preis (Verleihung: 1979)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 18. April 1986, Übernahme: 4. November 1986)
  • Kulturpreis des Burgenlandes (Übernahme: 17. Jänner 1990)
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland (Verleihung: 1991)
  • Ordine di Cavaliere d'Italia (Verleihung: 1999)
  • Architekturpreis des Landes Burgenland (Verleihung: 2001)
  • Ehrenmitgliedschaft der Universität für Angewandte Kunst Wien (Verleihung: 2005)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2009)


Wander Bertoni, * 11. Oktober 1925 Codisotto (Italien), † 23. Dezember 2019 Wien, Bildhauer.

Biografie

Wander Bertoni wurde 1943 von deutschen Truppen als Zwangsarbeiter der Rüstungsindustrie nach Wien gebracht. Er hatte 1939 in Italien eine Ausbildung zum Eisendreher begonnen. Nach dem Krieg studierte er an der Akademie der Bildendenden Künste bei Fritz Wotruba Bildhauerei. Bertoni war Gründungsmitglied des Art-Clubs und arbeitete bereits in seiner Studienzeit an der Restaurierung kriegsbeschädigter Denkmäler mit. 1950 begann Bertonis Weg als freischaffender Künstler. Auf die erste Einzelausstellung an der Wiener Secession folgten Auszeichnungen, die Teilnahme an der 27. Biennale von Venedig 1954, Wettbewerbspreise und Aufträge. 1958 erhielt der Bildhauer die österreichische Staatsbürgerschaft. 1965 erwarb er die Gritsch Mühle in Winden am See, Burgenland, und restaurierte sie jahrzehntelang. Auf dem Gelände richtete er ein Freilichtmuseum ein. Im selben Jahr erfolgte seine Berufung an die Hochschule für angewandte Kunst als Leiter der Meisterklasse für Bildhauerei, deren Leitung er bis zu seiner Emeritierung 1994 innehatte.

Wander Bertoni zeigte seine Werke im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien (1964) und in Olmütz (1967). 1972 folgte die Ausstellung "Meisterklasse für Bildhauerei Wander Bertoni" an der Hochschule für angewandte Kunst (Wien), 1974 konnte seine Meisterklasse abermals eine Ausstellung in Wien präsentieren. Die Ausstellung "Köpfe aus der Vergangenheit" folgte 2005 in Winden am See, 2008 zeigte man in der Artbox in Mattersburg die Ausstellung "Wander Bertoni 10 Jahre Artbox" und schließlich fand im Jahr 2013 in der Landesgalerie Burgenland in Eisenstadt die Ausstellung "Bertoni. Von der Zeichnung zur Skulptur" statt.

Der Künstler beteiligte sich auch an Gruppenausstellungen, etwa gemeinsam mit Fritz Wotruba und Bruno Gironcoli. Im Jahr 2010 eröffnete er in seiner Heimatgemeinde Winden am See (Burgenland) das Eiermuseum, das eingebettet in seinen Skulpturenhof ist. Dieses Museum besitzt Eier aus Holz, Keramik, Glas, Hühnereier sowie Gänseeier und gehört mit beinahe 4.000 Exponaten zu den größten Eiersammlungen der Welt.

Wander Bertonis Arbeiten sind auch im öffentlichen Raum Wiens präsent: Nach dem Zweiten Weltkrieg war er an der Wiederherstellung der beschädigten Pestsäule und des Vermählungsbrunnens beteiligt. Für die Stadthalle schuf er die Skulptur "Die Bewegung" (1958), die er für das Stadttheater Stuttgart (von 1961 bis Bewegung II) und für den Wiener Standort der Siemens AG (von 1980 bis Bewegung III) um Variationen erweiterte. Die "Weinende Brücke" im Bereich der Schnellbahnstation Siemensstraße erinnert daran, dass dieser Teil der Bahnstrecke 1916 von italienischen Zwangsarbeitern errichtet worden ist. Die Plastiken "Metamorphose einer Säule" im Bereich Theodor-Herzl-Platz/Gartenbaupromenade stammen ebenso von Wander Bertoni wie die Skulptur "Das U aus dem Imaginären Alphabet" vor der Volksschule Flotowgasse. Wander Bertoni schuf auch Plastiken für Wohnhausanlagen der Stadt Wien.

Für sein künstlerisches Schaffen erhielt der Bildhauer zahlreiche Preise. Bertoni verstarb im Dezember 2019 im Alter von 94 Jahren und wurde Anfang Jänner 2020 auf dem Areal seines Freilichtmuseums in Winden am See beigesetzt.

Literatur



Wander Bertoni im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks