Weinraub 1281
Im Frühjahr des Jahres 1281 ist die folgende Begebenheit für Wien überliefert:
Diener, die in der Nacht Wein holen sollten, werden beraubt und verwundet aufgefunden. Graf Friedrich von Leiningen und sein Ritter Grues, genannt Kranich, gaben sich nun selbst als Diener aus, um herauszufinden, wer hinter dem Diebstahl steckt. Als sie ebenfalls attackiert werden, gelang es ihnen die Angreifer zu töten und ihnen die Köpfe abzuschlagen. Sein Ritter legte den toten Angreifern die Köpfe auf den Bauch und in eben jener Position wurden die Leichen am nächsten Morgen entdeckt. Die Eltern der Bürger erhoben Anklage gegen den König, Rudolf I., dessen Reaktion nicht überliefert ist. Bei der Beschau der Leichen gab sich der Graf aus Versehen als Täter zu Erkennen und wurde vom König gestellt und in weiterer Folge gezwungen, die Angelegenheit zu Bereinigen.
Die Geschichte beleuchtet die Abneigung gegen die Habsburger und ihr Gefolge, das vornehmlich aus Schwaben gekommen ist. Da König Rudolf I. am 1. Juni Wien verlassen hat, ist davon auszugehen, dass sich die Begebenheit davor abgespielt hat.
Literatur
- Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995 S. 51 f.