Wiener (Zeitschrift)
Wiener, Lifestyle-Magazin für Männer.
Eine Zeitschrift unter dem Namen "Wiener" wurde erstmals 1979 von Gert Winkler und Günter Lebisch, Mitarbeitende der Werbeagentur GGK, gegründet; das Projekt scheiterte aber nach vier Ausgaben. Zwischen 1980-1982 erschien das Magazin erstmals regelmäßig als "Illustrierte für aktuelle Kultur“ und später mit dem Untertitel "Die Stadtillustrierte“. Im Jahr 1980 kam es zu einem Neustart durch eine grundlegende Konzeptänderung die von Markus Peichl und Michael Hopp gefördert und zu einem dauerhaften Erfolg führte. Rasch konnte sich das "Zeitgeist-Magazin" etablieren und erreichte in den 1980er Jahren seine größte Verbreitung mit 12 Prozent Reichweite.
Die Zeitschrift „Wiener“ erschien bis zum Jahr 1987 mit dem Untertitel „Zeitschrift für Zeitgeist“. Während dieser Zeit war das Magazin von einem subjektiven Journalismus nach dem Vorbild der amerikanischen New Journalism Bewegung geprägt. Charakteristisch für den New Journalism waren Subjektivität und die Verwendung von literarischen Stilmitteln. Redakteur*innen und die Leser*innenschaft wurde nicht als getrennte Gruppen angesehen, sondern die Themenauswahl wurde je nach Autor*in anhand der jeweiligen Gruppenzugehörigkeit und aufgrund persönlicher Präferenzen ausgewählt. Dadurch sollten die Leser*innen stärker in den Artikel eingebunden und eine genaue Vorstellung sowie Nachvollziehbarkeit der beschriebenen Ereignisse ermöglicht werden. Des Weiteren sollte durch die Verschriftlichung des Wiener Akzents ein Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinschaft geschaffen werden.
1987 kam es nach wirtschaftlichen Verlusten der Zeitschrift zu einer weiteren konzeptionellen Umgestaltung durch den Journalisten und damaligen Chefredakteur Gerd Leitgeb. Zuvor kam es zudem zu einer Abspaltung des österreichischen "Wieners“ und den deutschen Zeitschriften "Tempo“ und deutschen "Wiener“.
Nach der Fusion mit der Lifestyle-Zeitschrift "Basta" erschien die österreichische Zeitschrift "Wiener" 1994/1995 unter dem Namen "Wiener, Basta", kehrte aber mit Oktober 1995 zu seinem alten Namen zurück. 2000 positionierte sich die Zeitschrift als Lifestyle-Magazin für Männer.
Das nach wechselnden Eigentümern ab 2000 zur Styria-Gruppe gehörende Magazin wurde 2015 an die Motorjournalisten Gregor Josel und Franz J. Sauer verkauft. Ende 2015 kam es zu einem Relaunch mit neuem Logo und Layout. Der "Wiener" erscheint sechs Mal jährlich und hat eine Reichweite von 3 Prozent. 76 Prozent der Leser*innen sind zwischen 20 und 59 Jahre alt.
Literatur
- Media-Analyse 2015/2016 [Stand: 28.02.2017]
- Die Presse, 07.07.2015
- Horizont: Styria verkauft den 'Wiener' [Stand: 28.02.2017]
- Horizont: Stellung beziehen und Haltung beweisen [Stand: 28.02.2017]
- Hannes Haas: Fiktion, Fakt & Fake?. In: Grenzgänger. Hg. Von Joan Kristin Bleicher, Bernhard Pörksen. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2004, S. 43-73
- Judith Langhans: Die Zeitschrift „Wiener“. Entstehung und Struktur einer Zeitgeist Zeitschrift. Magisterarbeit. Westfälischen Wilhelms-Universität. Münster 1991
Weblinks
- Wikipedia: Wiener (Zeitschrift)
- Wiener: Mediadaten [Stand: 30.05.2023]