Wiener Krystall-Eis-Fabrik, K.u.k. Hof-Eisfabrik
Wiener Krystall-Eis-Fabrik, K.u.k. Hof-Eisfabrik (20., Klosterneuburger Straße 95).
Im Jahr 1883 gründete der Großindustrielle Moritz Faber eine Eisfabrik und beauftragte den Ingenieur Karl Lampel mit der baulichen Ausführung der Anlage. Produziert wurde Kristalleis in Blöcken zu 25 Kilogramm mit einem Lindeschen Klareisapparat ausgestatteten Eisgenerator. Die Kälteerzeugung besorgten Linde’sche Kühlmaschinen. Die Kühlmaschine verfügte über eine Leistung von 150 PS. Im Jahr 1884 wurde mit Bau der Fabrik in der Brigittenau begonnen. Schon 1885 konnte eine zweite Reserveeisanlage in Betrieb genommen werden. Im Jahr 1892 folgte eine weitere Vergrößerung der Anlage. In diesem Jahr ging der Betrieb an Carl Faber, den Sohn des Gründers, über. Nach einer Vergrößerung im Jahr 1897 konnten pro Tag bis zu 200.000 Kilogramm Eis erzeugt werden, die höchste Produktionsziffer einer Eisfabrik in ganz Europa. Im Jahr 1898 verfügten die vier Dampfmaschinen über eine Leistung von circa 500 PS. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 80 bis 100.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/20: Handelsregister E 20/135, Wiener Krystall Eis Fabrik Moritz Faber
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/26: Handelsregister E 26/186, Wiener Krystall-Eis Fabrik Carl Faber
Literatur
- Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898. Band 6. Wien: Leopold Weiss 1898, S. 221 f.