Wiener Rückversicherungs-Gesellschaft

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1869
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366107
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Letzte Änderung am 5.04.2023 durch WIEN1.lanm08wei

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Gründung der Gesellschaft

Die Wiener Rückversicherungs-Gesellschaft wurde 1869 in „ganz ungewöhnlich schnellem Tempo“ unter der Ägide der Anglo-Österreichischen Bank gegründet. Der Bank schloss sich ein Konsortium angesehener Wiener Finanzfachleute wie die Privatbankiers Carl Auspitz und Ferdinand Figdor sowie zwei Direktoren der Oesterreichischen Nationalbank an. Das Kapital der Aktiengesellschaft betrug zwei Millionen Gulden, aufgeteilt auf 10 000 Aktien zu 200 Gulden.[1] Sie spezialisierte sich auf Feuer- und Transportversicherungen.

Entwicklung bis 1918

Der erste Feuerrückversicherungsvertrag wurde noch 1869 mit der Riunione abgeschlossen und bestand noch über 100 Jahre auch mit deren Nachfolgegesellschaft. Bis Ende 1870 folgten über 84 000 weitere Feuerrückversicherungen, den Hauptbereich ihrer Tätigkeit, weil man bei Transportrückversicherungen sehr restriktiv vorging.[2] Der „Wiener Rück“ folgten bis 1873 14 weitere Gründungen von Rückversicherungsgesellschaften, von denen zehn nach maximal vier Geschäftsjahren bis 1877 liquidiert werden mussten, bei einigen sogar mit einem Konkurs. Gründe dafür waren vor allem der Börsenkrach von 1873, aber auch Kapitalschwächen und mangelnde Fachkenntnisse der Gesellschaftsleitungen. Der „Wiener Rück“ gelang es hingegen, die Katastrophenjahre 1873 bis 1877 relativ unbeschadet zu überstehen.[3] Sie entwickelte sich bis 1914 zur größten Rückversicherungsgesellschaft der Monarchie, war auch im Ausland tätig und engagierte sich im 20.Jahrhundert in vielen Versicherungssparten. Einen herben Rückschlag erhielt die Gesellschaft, als sie 1906 in die Folgen des Erdbebens von San Francisco eingebunden wurde.

Entwicklung nach 1918

„Der Erste Weltkrieg zerstörte das Netz von Sicherheiten, das die Rückversicherung um die Welt gewoben hatte … und die internationalen Verbindungen wurden weitestgehend unterbrochen.“[4] Es erfolgte ein langsamer Wiederaufbau des Geschäftes und eine längere Verbindung mit der Svea in Göteborg, die aber 1938 gezwungen wurde, den Großteil ihrer Aktien an die Rückversicherungsvereinigung in Berlin zu verkaufen, von der es zur „Nordstern Rück“ wanderte.

Entwicklung nach 1945

Nach 1945 waren die Eigentumsverhältnisse unklar, die „Wiener Rück“ gehörte zwar zum „Deutschen Eigentum“, wurde aber nicht unter öffentliche Verwaltung gestellt. Erst 1960 erhielt sie wieder eindeutig definierte Eigentümer mit der Bundesländer-Versicherung und der Wiener Städtischen Versicherung, die je 50 % der Aktien hielten. Diese beiden Versicherungen teilten sich die Kunden und Aufgaben auf und lösten die Wiener Rück auf.

Sitz der Gesellschaft

Der erste Sitz der Gesellschaft war der Gundelhof am 1, Bauernmarkt 4. 1881 zog sie in das Haus Elisabethstraße 15, wo sie bis 1934 blieb. Dann zog sie in das Haus in der 1, Reichsratstraße 13 / Ecke Universitätstraße.

Literatur

  • 100 Jahre Wiener Rück 1869-1969. Wien: Eigenverlag 1969
  • Wolfgang Rohrbach: Versicherungsgeschichte Österreichs, Band I: Von den Anfängen bis zum Börsenkrach des Jahres 1873. Wien: A. Holzhausens Nfg. 1988

Einzelnachweise:

  1. Wolfgang Rohrbach: Versicherungsgeschichte Österreichs, Band 1, Wien: A. Holzhausens Nfg. 1988, S.375-376.
  2. 100 Jahre Wiener Rück 1869-1969. Wien: Eigenverlag 1969, S. 21, 26.
  3. Wolfgang Rohrbach: Versicherungsgeschichte Österreichs, Band 1, Wien: A. Holzhausens Nfg. 1988, S. 377.
  4. 100 Jahre Wiener Rück 1869-1969. Wien: Eigenverlag 1969, S. 43.