Wiener Tracht
bis ins 20. Jahrhundert Bezeichnung für eine verbindliche Form der Bekleidung (auch in Verbindung mit Haar- oder Barttracht), ursprünglich mit dem Ziel, Unterschiede des Familienstands, des sozialen Status, der Berufszugehörigkeit oder der Konfession zu verdeutlichen (oft ins Detail gehende Kleiderordnungen spielten besonders in den Städten, so auch in Wien, eine große Rolle). Bei der städtisch- bürgerlichen und aristokratischen Bevölkerung entwickelte sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Trachtenpflege. Trachten im heutigen Sinn (Pflege der Traditionskleidung) haben sich in ländlichen Gebieten oder im Tourismusgewerbe stärker erhalten. Eine spezifische Wiener Tracht hat sich nicht entwickelt, wohl aber, insbesonders in den ländlicheren Randgebieten der Stadt, von außen beeinflußte Trachtenkleidungen. Eine größere Sammlung besitzt das Österreichische Museum für Volkskunde.