Willibald Franz Kammel
Willibald Franz Kammel, * 27. Mai 1879 Steinschönau, Bezirk Tetschen, Böhmen (Kamenický Šenov, Tschechische Republik), † 16. April 1953 Wien (wohnhaft 15, Alberichgasse 6), Pädagoge, Psychologe. Studierte an den Universitäten Wien, Grenoble, Salzburg, Hamburg und Leipzig (Dr. phil. 1903), wurde Gymnasiallehrer, dann Dozent an der Niederösterreichischen Landeslehrerakademie in Wien und gründete 1913 das erste Institut für experimentelle Psychologie und Jugendkunde. 1919 habilitierte er sich für Psychologie und Pädagogik (1931-1949 ao. Prof. an der Universität Wien); den größten Zuspruch hatte seine Vorlesung „Geschichte des österreichischen Bildungswesens" für Lehramtskandidaten. Kammel erfand das Ästhesiometer (einen Empfindungs- und Wahrnehmungsmesser) und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Werke (darunter Die erste Einzelerinnerung, 1912; Experimentelle Untersuchungen über Ausdruckssymptome der Aufmerksamkeit, 1920; Die Hochschule für Erziehungswissenschaften, 1922).
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Czeike, Willibald Kammel. Geschichte des österreichischen Bildungswesens. Skriptum Universität Wien. 1948 Wiener Stadt- und Lansésarchiv
- Rathaus.Korrespondenz, 24.05.1954