Wohnhausanlage Große Schiffgasse 30
Wohnhausanlage Große Schiffgasse 30; Gemeindebau im 2. Bezirk, erbaut 1991-92.
Die so genannte Judenstadt, die sich in der Umgebung des heutigen Wohnhauses befand, wurde 1670 unter Kaiser Leopold I. aufgelöst. Grund dafür war unter anderem zunehmender Antisemitismus. In diesem Zusammenhang erfolgte auch der Umbau der "Neuen Synagoge" zur "Leopoldkirche".
Das Vorgängerhaus, das 1868 errichtet worden war, wurde 1991 abgetragen, um Platz für den Neubau zu schaffen. Knappe 10 Jahre zuvor (1982) hatte die Stadt Wien das Grundstück, auf dem der Gemeindebau heute steht, erworben. Gebaut wurde das Wohnhaus von Reinhard Gieselmann (geb. 1925), der von 1969 bis 1992 Professor für Wohnbau an der Technische Universität Wien war, für die er auch sein bedeutendstes Werk entwarf, nämlich das Bibliotheksgebäude.
Der städtische Wohnbau der 1990er-Jahre waren war geprägt von Sanierungen, lediglich im Süden und Nordosten der Stadt wurden Neubau-Siedlungen erschlossen. Diese aber großflächig, mit 21.000 neuen Wohnungen innerhalb von vier Jahren. Der Fokus wurde auf moderne Lebensformen gelegt, weshalb flexible Wohnungen für Alleinerzieherinnen, ältere Menschen und Alleinstehende gebaut wurden. Zudem wurde auf Nachhaltigkeit und niedrige Betriebs- und Energiekosten gesetzt.
Weblinks=
- Wiener Wohnen: Große Schiffgasse 30 [Stand: 10.01.2024]