Wolfgang Kraus
Kraus Wolfgang, * 13. Jänner 1924 Wien, † 15. September 1998 Lienz, Osttirol (Wiener Zentralfriedhof, Grab 40-63, Ehrenhain Kulturschaffender), Essayist, Kulturpublizist.
Nach dem Studium an der Universität Wien (Germanitik, Publizistik, Musikwissenschaft) begann Kraus seine Tätigkeit in Verlagen (1949-1956 war er Lektor, dann Pressechef und schließlich Vertriebsleiter beim Zsolnay-Verlag). 1961 begründete er die "Österreichische Gesellschaft für Literatur" (und leitete diese bis 1994). 1975-1981 war er Leiter der kulturellen Kontaktstelle des Außenministeriums.
Für den Österreichischen Rundfunk (ORF) gestaltete er zahlreiche Literatursendungen, für Verlage fungierte er als Herausgeber von Auswahl-Anthologien (beispielsweise O. Wilde, F. Nietzsche, Novalis); selbst publizierte er ab 1966 Essays (beispielsweise Der fünfte Stand, 1966; Die stillen Revolutionäre, 1970; Kultur und Macht, 1975; Die Wiederkehr des Einzelnen, 1980; Die Spuren der Paradiese, 1986; Neuer Kontinent Fernsehen, 1989; Zukunft Europas, 1993; Rettung Kultur - Markierungen zu einem neuen Humanismus, 1999). Einem breiteren Publikum bekannt wurde er durch langjährige TV-Sendereihen (beispielsweise "Welt des Buches" und "Jour fixe"). Die Anbahnung von kulturellen Ost-West-Kontakten hat ihm weit über die Grenzen Österreichs hinaus Anerkennung gebracht.
Anton-Wildgans-Preis (1979), Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (1983).
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft des Österreich-Lexikon 2001