Wolfgang Speiser
Wolfgang Speiser, * 20. September 1909 Wien, † 27. Mai 1994 Wien, Rechtsanwalt, Volksbildner.
Biografie
Wolfgang Speiser studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1933). Er verteidigte von 1934 bis 1938 zahlreiche Sozialdemokraten (darunter Bruno Kreisky) und lebte von 1938 bis 1945 in Australien in der Emigration. Nach seiner Rückkehr (1946) wurde er 1947 Direktor der Urania. Speiser war von 1947 bis 1975 Zentralsekretär des Verbands Wiener Volksbildung, von 1950 bis 1974 Generalsekretär des Verbands Österreichischer Volkshochschulen und ab 1964 Vizepräsident des Europäischen Büros für Erwachsenenbildung. Speiser organisierte die österreichische Volksbildung der Zweiten Republik, setzte in dieser neue Schwerpunkte (Zeitgeschichte, politische Bildung) und entwickelte eine enge Zusammenarbeit mit dem Fernsehen. Er war auch am Zustandekommen des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes (1973) beteiligt. Preis der Stadt Wien für Volksbildung (1969); Goldenes Ehrenzeichen Land Wien (1975), Ehrenmedaille in Gold (1989).
Wolfgang Speiser wurde im Ehrengrab seines Vaters Paul Speiser beigesetzt.
Literatur
- Friedrich Stadler [Hg.]: Vertriebene Vernunft. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft. Band 2. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 1097
- Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. München: Saur 1980
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 19.09.1974
- Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10, 1963
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
Wolfgang Speiser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.