Berthahof (1., Wollzeile 15; Konskriptionsnummer 777).
Im Mittelalter scheint als Besitzer eines hier stehenden Hauses der Lehrer der "Arzney" Meister Mert Guldein auf, der dieses 1468 erwarb. Von dessen Frau kaufte es 1501 der Ratsherr Sigmund Siebenbürger. Im Jahr 1507 veräusserte er das Gebäude um 850 Pfund Wiener Pfennig, bei einem weiteren Verkauf im selben Jahr hatte es jedoch nur mehr einen Wert von 375 Pfund. Im 18. Jahrhundert gehörte das Gebäude einige Zeit lang Leopold Graf Draskovich von Drachenstein.
1891 wurde anstelle eines damals zweistöckigen Gebäudes ein sechsgeschoßiger Neubau (Grundfläche 587 Quadratmeter) errichtet, wobei ein Stein mit der Jahreszahl 1598 in den Torschluss des nunmehr "Berthahof" benannten Hauses eingefügt wurde. Zwischen 1909 und 1940 gehörte der Berthahof Richard Beer-Hofmann, mit Rückstellungsbeschluss vom 12. September 1949 ging er an seine Tochter Miriam Beer-Hofmann Lens, die ihn kurz darauf an die "Europäische Güter- und Reisegepäck Versicherungs AG" verkaufte.
Im April 1945 erlitt das Gebäude einen Artillerietreffer im Dach, Mauereinschüsse sowie Fenster- und Wohnungsschäden.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 484-487