Zur Barmherzigkeit
Zur Barmherzigkeit (7, Kaiserstraße 73-75), Apotheke. Die Gründung der Apotheke erfolgte im Zuge einer beträchtlichen Erhöhung der Zahl der Apotheken in Wien. Ursprünglich im Haus Kaiserstraße 76 errichtet (Genehmigung der Niederösterreichischen Statthalterei von 5. August 1869) und durch Magister der Pharmazie Johann Nilz am 12. Mai 1871 eröffnet (Provisor Adolf Suchanek), wechselte sie noch 1871 ihren Standort (Kaiserstraße 90, Ecke Burggasse), um schließlich, im Mai 1887 auf Antrag des Apothekers Julius Herbabny in das neuerbaute Haus Nummer 73-75 zu übersiedeln. Am 18. Oktober 1893 kam die Apotheke an Dr. Alois Ph. Hellmann, der 1895-1899 mit der Organisation und Leitung der Medikamenteneigenregie in den Wiener k. k. Krankenanstalten betraut war; Hellmann war auch Präsident der Österreichischen-Pharmazeutischen Gesellschaft, außerordentliches Mitglied des Obersten Sanitätsrats und Gründer der „Pharmazeutischen Post", außerdem war er elf Jahre lang Mitglied des Gremialausschusses; er erhielt 1898 in Anerkennung seiner Verdienste um das österreichische Apothekenwesen das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens. Hellmann starb am 29. Mai 1903; die Apotheke wurde als Witwenbetrieb (Leiter Rudolf Karp) und ab 1913 durch den Sohn des Ehepaars, Dr. phil. et Ph. Mr. Hans Hellmann, weitergeführt.
Literatur
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919, S. 161 f.