Altes Landgut (4, Favoriten)

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  • 10., Altes Landgut

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Altes Landgut (4, Favoriten), ursprünglich eine im Besitz des Kronlandes Niederösterreich befindliche Ziegelei, ab 1834 ein vielbesuchtes Ausflugslokal. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts waren als Ansiedlungen in Favoriten (benannt nach dem kaiserlichen Lustschloß Favorita auf der Wieden) nur der "Rote Hof" und das "Landgut" von Bedeutung. 1834 gestaltete der Kaffeesieder Leander Prasch die Ziegelei in ein "Kasino", eine Vergnügungsstätte des Biedermeiers, um, das er "das größte Café der Welt" nannte. Da man von der Gegend des heutigen Antonsplatzes noch einen lohnenden Rundblick genoß, florierte das Unternehmen, um so mehr als Prasch immer mit neuen Attraktionen aufzuwarten hatte: Lanner, Morelly und Fahrbach spielten bei ihm zum Tanz auf. Mit der Zeit verschwand die Anziehungskraft des Lokals. 1851 wurde der weitläufige Garten in einen Acker umgewandelt, und die Festräume mussten einer Fabrik weichen, die bis 1871 bestand.

Landgutgasse, Altes Landgut

Literatur

  • Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 33
  • Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 403 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Band 3. Cosenza: Brenner 1967, S. 622
  • Viktor Johannes Meier / Hans Sauer: Unsere Wiener Heimat. Nach Bezirken dargestellt für Schule und Haus. Band 10: Der 10. Bezirk - Favoriten. Wien: K. k. Schulbücherverlag ²1922, S. 38 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 317

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