Albin Mutterer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mutterer, Albin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  14941
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1806
GeburtsortOrt der Geburt Krotzingen, Großherzogtum Baden
SterbedatumSterbedatum 3. Juli 1873
SterbeortSterbeort Wien 9 AKH
BerufBeruf Fotograf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.02.2015 durch DYN.wolfhelga
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 9., (Sterbeadresse)
  • 9., Marktgasse 8 (Wirkungsadresse)
  • 9., Nußdorfer Straße 22 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Mutterer Albin, * 1806 Krotzingen, Großherzogtum Baden † 3. Juli 1873 Wien 9, Allgemeines Krankenhaus (Verbrennungen, als er nach der Explosion einer Spiritusflasche in seinem Atelier, 9, Nußdorfer Straße 22, die in Brand geratene Camera obscura zu löschen versuchte), Fotograf.

Mit 28 Jahren, am 4. Februar 1834, hatte der "Stiefelglanzwichserzeuger Albanus Mutterer" aus Krotzingen, Großherzogtum Baden (Deutschland), in der Lichtentaler Kirche (Wien 9) die 21-jährige Barbara Koller geheiratet. Ihr Vater war Stiefelholzschneider, ihre Mutter Katharina, entstammte der prominenten Porzellanmaler-Familie Anreiter von Zirnfeld. Gottfried Anreiter von Zirnfeld, Buntmaler in der K. K. Porzellanmanufaktur, fungierte als Trauzeuge. Am 18. Dezember 1834 wurde Joseph Anton Mutterer als erstes Kind geboren (Rossau 90 - Porzellangasse 24). Im Taufbuch der Pfarre Rossau ist der Beruf des Vaters mit "Gewölb-Diener" angegeben. Als Berufsdaguerrotypist zählte er später zu den ersten Mitgliedern der 1861 in Wien gegründeten "Photographischen Gesellschaft", der ersten im deutschsprachigen Raum.

Bei den weiteren Kindern stehen wechselnde Berufe des Vaters, als gleich bleibende Adresse Thury 67 "Zu den 5 Säulen" (Marktgasse 8)

* Barbara 18.10.1838 "Ölglanzerzeuger", + 24.10.1838 "Gewölbediener" 
* Karl Julius 29.9.1840 "Großhandlungs-Hausknecht", + 23.5.1841 "Gewölbediener" 
* Maria 8.9.1844 "Putzwarenhändler", + 5.10.1844 "Putzwarenhändler" 
* Leopoldine Franziska Anna 15.11.1845 "Putzwarenhändler", + 9.4.1874 
* Anna Johanna 12.2.1850 "Ölglanzwichserzeuger" 
* Karoline 26.12.1852 "Daguerrotypist", + 30.5.1874 (Sie starb wenige Tage nach dem Tod ihrer notgetauften 2 Stunden alten Tochter * 14. Mai 1874)

Er machte die ersten Daguerreotypien vom gründerzeitlichen Wien (darunter Fotos von Parlament und Votivkirche) und eröffnete in der Vorstadt Thury, Kleine Kirchengasse 67, „Zu den fünf Säulen" (9, Marktgasse 8) ein eigenes Atelier (mit dem er später in die Nußdorfer Straße 22 übersiedelte und in dem auch bekannte Porträtaufnahmen entstanden); bemerkenswert ist, dass er auch Tote (Kinder und Erwachsene) fotografierte. Wie noch vorhandene Talbotypien zeigen, wurden die Leichen in einen Lehnstuhl platziert. Erhalten sind solche Bilder u.a. von Dr. Petrus (1849) und Johann Scheimbauer, Mesner der nahen Lichtentaler Pfarrkirche (1850). Ein Maler der nahen Porzellanfabrik retouchierte Augen und Hände. Für seine "Sculpteur-Photographie" erhielt er eine Medaille der Wiener Weltausstellung 1873. In Österreich veröffentlichte das Innenministerium 1891 eine Verordnung, in der das Photographieren von Leichen in Ateliers verboten wurde.

Albin Mutterer erwarb 1861 das Haus Wien 9, Nussdorfer Straße 22, wobei der bekannte Zimmermeister Fellner den Holzanbau für "Albin Mutterer's Fotografischen Glas-Pavilion" ausführte. 1872 kauften Albin und Barbara Leopoldine Mutterer das Haus Thurygrund 25 („Zur goldenen Krone", 9, Nußdorfer Straße 30, Bindergasse 1). Albin Mutterer kam nach einem Brand seines Ateliers ums Leben. Chemikalien hatten sich entzündet und waren explodiert. Ergebnislos versuchte er, zu löschen. Ein Feuerwehrmann rettete den 67-Jährigen unter Lebensgefahr. Der Fotograf erlag am 3. Juli 1873 im Allgemeinen Krankenhaus seinen Verbrennungen. Nach Mutterers Tod übernahm das Atelier sein ältester Sohn Joseph Mutterer. Vom Haus Nussdorfer Straße 30 erbten die Gattin Barbara 7/8 und der minderjährige Hugo 1/8.


Literatur

  • Geschichte der Fotografie in Österreich. [Wien, Museum des 20. Jahrhunderts / Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum]. Hg. von Otto Hochreiter. Bad Ischl: Verein zur Erarbeitung der "Geschichte der Fotografie in Österreich" 1983
  • Alfred Wolf: Albin und Josef Mutterer. Vater und Sohn als Wegbereiter der Photographie. In: Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund 30 (1989), Heft 121, S. 7 ff.
  • Wiener Zeitung 8.7.1873
  • Neue Freie Presse. Wien, 04.07.1873