Bäckerstraße 14
48° 12' 32.00" N, 16° 22' 35.24" E zur Karte im Wien Kulturgut
1, Bäckerstraße 14 (Konskriptionsnummer 761) bildete bis ins Jahr 1558 zusammen mit Konskriptionsnummer 778 (Wollzeile 17) ein Haus, in dem sich die "alte Tavern" befand, deren Errichtung dem Schutze des einheimischen Weinbaus dienen sollte.
Tavernenrecht
Die Einfuhr von ungarischen Weinen zu Verkaufszwecken wurde bereits 1244 verboten. 1360 wurde der Bann auch auf welsche Weine ausgedehnt. Bei Übertretung ließ man den Wein ausrinnen, oder gab ihn den Armen im Bürgerspital. Um aber der Nachfrage zu entsprechen, ohne die einheimische Produktion zu schädigen, wurde der Gemeinde gestattet, eine Taverne zu errichten, in der italienische und ungarische Weine in kleinen Gefäßen verkauft werden durften. Dieses Tavernenrecht übte die Stadt in zwei Trinkstuben aus, die im gleichen Baukomplex angesiedelt waren: die eine auf der vorderen, gegen die Wollzeile gerichteten Seite, die andere auf der rückwärtigen Seite, die zur Bäckerstraße gelegen ist. Dieser Teil wurde 1558 separiert. 1571 verzichtete der Stadtrat auf das Tavernenrecht und verlieh die Schankbefugnis an Wiener Bürger weiter.
Kriegsschäden
Ein Bombeneinschlag vom 8. April verursachte einige Schäden, die jedoch geringer ausfielen als im Nachbarhause, Bäckerstraße 12. Eine weitere Bombe durchschlug das Dach und den dritten Stock, schlug im Zweiten Stockwerk auf. Eine im Raum befindliche Frau blieb wie durch Wunder gänzlich unverletzt; die Bombensplitter durchlöcherten allerdings den Fußboden und traf die darunter liegende Wohnung, in der sich elf Personen befanden. Eine Frau und ein Hund wurden dabei getötet, die übrigen Personen wurden zum Teil leicht verletzt oder blieben verschont.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 370-373