Ödön von Horváth

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Ödön von Horváth, Fotografie von 1931.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Horváth, Ödön von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname H. W. Becker
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7224
GNDGemeindsame Normdatei 118553739
Wikidata Q84455
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. Dezember 1901
GeburtsortOrt der Geburt Susak bei Fiume (Rijeka, Kroatien)
SterbedatumSterbedatum 1. Juni 1938
SterbeortSterbeort Paris
BerufBeruf Dichter, Dramatiker, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit, NS-Zeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 20.09.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Heiligenstädter Friedhof
Grabstelle Teil A, Gruppe M, Nummer 4
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Ödön von Horváth.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ödön von Horváth, Fotografie von 1931.

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Ödön von Horváth (Pseudonym H. W. Becker), * 9. Dezember 1901 Susak bei Fiume (Rijeka, Kroatien), † 1. Juni 1938 Paris (Heiligenstädter Friedhof, Wandgruft Nummer 4, links vom Haupteingang [Überführung des Leichnams April 1988 auf Veranlassung der Gemeinde Wien], Dichter.

Aus ungarischem Kleinadel, Sohn eines Staatsbeamten; begann 1919 an der Universität München zu studieren, lebte aber ab 1920 als freier Schriftsteller in Bayern. (Tätigkeit für den „Simplicissimus"). Horvath schrieb ab 1928 Volksstücke, Dramen, Komödien und Romane, wobei er teilweise an Johann Nestroy anknüpfte, seinen Stil jedoch in Richtung Surrealismus eigenständig weiterentwickelte. Als Dichter der Zwischenkriegszeit wandte er sich von Anfang an gegen die sich bereits abzeichnende Diktatur, die Dämonie des Kleinbürgertums und vor allem die Verführung der Jugend; nicht nur im politischen Bereich, auch in der Herzenskälte und Kontaktlosigkeit der Menschen sah er das Verhängnis seiner Zeit.

Für sein Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald" erhielt er 1931 den Kleist-Preis. Von seinen Romanen sind „Der ewige Spießer" (1930), „Jugend ohne Gott" (1938) und „Ein Kind unserer Zeit" (1938) zu nennen, wobei das letztgenannte Werk deshalb besonders bemerkenswert ist, weil Horvath in ihm bereits die Gräuel der NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg vorweggenommen hat. Von seinen Dramen sind „Sladek, der schwarze Reichswehrmann" (1930), „Der jüngste Tag" (1938), „Das Zeitalter der Fische" (zwei Teile, 1953; eine Bezeichnung Horvaths für die Zeit zwischen dem Vertrag von Versailles und Hitlers Machtübernahme) zu nennen.

Er machte in seinen Werken die Herzenskälte und Kontaktlosigkeit der Menschen verantwortlich für die verhängnisvolle Entwicklung seiner Zeit. Er emigrierte 1933 nach Österreich (wohnhaft in Wien und Henndorf bei Salzburg), 1938 in die Schweiz. Horvath wurde, auf der Flucht eben erst in Paris angekommen, auf den Champs-Elysees von einem niederstürzenden Baum erschlagen.

Teilnachlass in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.

Horvathgasse.

Quellen

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949-1958
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1957
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 393
  • J. Strelka: Brecht, Horvath, Dürrenmatt. 1962
  • T. Krischke [Hg.]: Über Ödön von Horvath. 1972
  • D. Hildebrandt: Ödön von Horvath. 1975
  • Johannes Sachslehner: In: Briefmarken-Abhandlungen, 18.05.1988
  • Axel Fritz: Ödön von Horvath als Kritiker seiner Zeit. München: 1973
  • Der Monat 3. 1950/1951 (Nummer 33), S. 309 ff.
  • Neues Österreich, 03.12.1961

Weblinks