Adlerflug von Sankt Stephan
Am 16. März des Jahres 1563 zog Maximilian II. als gewählter römisch-deutscher König von Frankfurt kommend in Wien ein. Um Sankt Stephan lag 1563 noch der alte Stephansfreithof. Als Maximilian II. diesen betrat, konnte er bereits einen Fähnrich sehen, der vom Dach eine schwarz-gelbe Fahne schwang. Die Wienerinnen und Wiener hatten sich zudem eine besondere Attraktion ausgedacht, die den König staunend innehalten ließ. Vom Südturm war ein Seil zum unausgebauten Nordturm gespannt.
Während sich der Stadtherr auf dem Friedhof befand, begann ein künstlich angefertigter Adler mit schwingenden Flügeln am Seil herabzuschweben, um schließlich am Nordturm zu landen. Freudenschüsse wurden abgegeben, die Orgel feierlich "geschlagen". Nach einem festlich gesungenen Tedeum und einer Segnung durch den Bischof ging es unter großer Anteilnahme der Bevölkerung weiter in Richtung Graben und Burg.
Siehe auch: Der Einzug Maximilians II. in Wien 1563
Literatur
- Caspar Stainhofer: Gründtliche vnd khurtze beschreibung des alten vnnd jungen Zugs: welche bede zu Einbeleittung der Röm. Kay. Mt. &c. Kaiser Maximiliani des Anndern, &c. ... wie JreRöm. Kay. Mt. &c. sampt derselben geliebsten Gemahl vnd Kindern von der Crönung von Franckfurt zu Wienn den 16. Martij im 63. jar ... (mit Holzschnitten von Donat Hübschmann, Wien 1566)
- Josef Wünsch: Der Einzug Kaiser Maximilians II. in Wien 1563. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien Band XLVI und XLVII (1914), Seite 9-34