Adolf Dallapozza
Adolf Dallapozza, * 14. März 1940 Bozen, Sänger.
Biographie
Adolf Dallapozza kam bereits als Kind nach Wien und arbeitete hier nach einer kaufmännischen Ausbildung in einer Buch- und Musikalienhandlung, bevor er Gesang am Konservatorium der Stadt Wien und bei privaten Lehrern studierte. In dieser Zeit war er Mitglied des Chores der Wiener Volksoper. 1958 wurde er als Solist Mitglied der Volksoper Wien; seine erste Hauptrolle war 1962 der Ernesto in “Don Pasquale” von Donizetti. Er gehörte durch seine Darstellung des Tony in der deutschsprachigen Erstaufführung von Bernsteins “West Side Story“ 1968 in der Volksoper auch zu jenen Sängern, die in Österreich das Musical populär machten.
Dallapozza zählte seit diesem Zeitpunkt zu den führenden lyrischen Tenören seiner Generation. Es folgten Gastauftritte in München, Hamburg, Basel, Zürich, Buenos Aires, Mexico City, Mailand, Japan, Moskau und New York. 1968 debütierte er in “Così fan tutte” an der Wiener Staatsoper; sein Haupthaus blieb bis 1972 aber die Wiener Volksoper. 1984 wirkte er bei den Bregenzer Festspielen mit.
Einen seiner größten Erfolge hatte Dallapozza an der Wiener Volksoper als Chapelou in “Le Postillon de Lonjumeau” von Adam. 1987 gab er anlässlich eines Gastspiels an der City Centre Opera New York den Alfred in der “Fledermaus”, den er in der gleichen Saison 1986/1987 auch am Opernhaus in Zürich sang. 1988 hörte man ihn an der Wiener Volksoper als Wilhelm Meister in “Mignon” von Thomas. 1990 sang er am Teatro Comunale Bologna in der italienischen Erstaufführung der Richard-Strauss-Oper “Intermezzo” und an der Wiener Volksoper den Lenski in Tschaikowskys “Eugen Onegin”.
Mit fortgeschrittenem Alter übernahm Dallapozza auch Partien des Charaktertenorfachs wie beispielsweise die Knusperhexe in Humperdincks “Hänsel und Gretel“. 2008 feierte er sein 50jähriges Bühnenjubiläum an der Volksoper Wien und sang an diesem Abend den Eisenstein in Johann Strauss’ “Die Fledermaus“.
Adolf Dallapozza gilt als bedeutender Mozartsänger wie auch als Interpret von Barock-Opern und von lyrischen Partien der italienischen Opernliteratur. Dazu hat er große Erfolge als Operettentenor aufzuweisen. Zahlreiche Aufnahmen von Opern und Operetten dokumentieren seine Stimme.
Der hohe Bekanntheitsgrad des Sängers resultiert auch aus seinen häufigen Fernsehauftritten in Österreich, Deutschland, Belgien und Holland.
Literatur
- Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 1. München: Saur 1997
- Oesterreichisches Musiklexikon, hg. v. Rudolf Flotzinger, Bd. 1, Wien 2002
- Volksoper Wien, Ensemble: KS Adolf Dallapozza [Stand: 17.03.2016]