Adolf Jellinek
Adolf Jellinek (Aaron), * 26. Juni 1821 Drslawitz, Mähren (Drslavice, Tschechische Republik), † 28. Dezember 1893 Wien 1, Seitenstettengasse 4 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor, Ehrengrab in der Zeremonienallee, Grabmal von Max Heischer in Form eines Steinzelts [das nur bedeutenden Rabbinern zustand]), Oberrabbiner, Prediger, Orientalist, Bruder des Hermann Jellinek. Besuchte das Gymnasium in Prag, übersiedelte 1842 nach Leipzig und studierte nach der Matura an der dortigen Universität Philosophie, Orientalistik und klassische Sprachen.
Jellineks Hauptverdienste sind zwar mit seiner Tätigkeit in Leipzig verknüpft (Gründung einer Wochenschrift, Prediger in der Synagoge, Grundsteinlegung zu einem Tempel), doch war er auch in Wien wirksam (1857 Prediger am Leopoldstädter Tempel [nach Wahl 1856], 1864-1893 Prediger im Stadttempel 1, Seitenstettengasse]). Er gründete hier die „Israelitische Allianz" (Mädchen-Erziehungsanstalt und Waisenhaus).
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
- Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - 1957
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, 114 ff.
- Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923