Adolf Lorenz

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Adolf Lorenz
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lorenz, Adolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18569
GNDGemeindsame Normdatei 118574310
Wikidata Q86085
GeburtsdatumDatum der Geburt 21. April 1854
GeburtsortOrt der Geburt Weidenau, Oberschlesien
SterbedatumSterbedatum 12. Februar 1946
SterbeortSterbeort Greifenstein, Niederösterreich
BerufBeruf Arzt, Orthopäde
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Dornbacher Friedhof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Adolflorenz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Adolf Lorenz

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Billroth-Medaille (Verleihung: 1944)

Lorenz Adolf, * 21. April 1854 Weidenau, Oberschlesien, † 12. Februar 1946 Greifenstein, Niederösterreich (Dornbacher Friedhof), Orthopäde (Begründer der modernen Orthopädie), Gattin Emma Lecher, Sohn eines Landwirts und Sattlermeisters, Vater des Konrad Lorenz. Ging zuerst in die Lehre, besuchte dann das Gymnasium des Benediktinerstifts in St. Paul im Lavanttal und studierte an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1880). Ein Karbolekzem machte ihm die Arbeit als Chirurg (Habilitation 1884 bei Eduard Albert) unmöglich, sodass er sich der Orthopädie zuwandte. 1886 richtete er im Allgemeinen Krankenhaus Wien ein „Universitätsambulatorium für orthopädische Chirurgie" ein, das er bis zur Gründung einer eigenen Orthopädischen Abteilung (1941) benützte. 1889 wurde er zum ao. Professor der Orthopädie ernannt. Bald darauf berief man ihn zu einer Operation nach Chicago; bei dieser Gelegenheit bemühte er sich auch um die Aufnahme kultureller Beziehungen zwischen den USA und Österreich. Seine Arbeiten über den Platt- und Klumpfuß, die Rückgratverkrümmung, tuberkulöse Knochen- und Gelenksleiden sowie über „Pathologie und Therapie der angeborenen Hüftgelenksverrenkung aufgrund von 100 operativ behandelten Fällen" sicherten ihm ebenso wie seine genial ersonnenen unblutigen Operationen "trockene Chirurgie" weltweite Erfolge. Die Heilung der angeborenen Hüftverrenkung war seine aufsehenerregendste Tat. In den Ausbau der Universitätsambulanz investierte er einen großen Teil seines Vermögens. 1924 trat Lorenz, der auch ein hervorragender Sportler, begeisterter Reisender und Kunstfreund war, in den Ruhestand. Bis 1936 jeden Winter in New York arbeitend, wurde er Ehrenbürger von Newark (New York). Neben zahlreichen Ehrenmitgliedschaften erhielt Lorenz anläßlich seines 90. Geburtstags die Goethe-Medaille und den Theodor-Billroth-Preis der Stadt Wien; Gedenktafel (er und sein Sohn waren hier tätig) 1, Rathausstraße 21 (von Rudolf Friedl). Adolf-Lorenz-Gasse.


Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Band 11. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957, S. 185-189
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 454 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 394 ff.
  • Hugo Glaser: Wiens große Ärzte. Wien: Wiener Volksbuchverlag 1947, S. 157 ff.
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 134 ff.
  • Adolf Lorenz: Adolf Lorenz. Leipzig 1924 (Die Medizin (Medicin) der Gegenwart in Selbstdarstellungen, 3), S. 89 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 96 (1946), S. 208 f.
  • Manfred Skopec: Adolf Lorenz und das Ringen um die Verselbständigung der Orthopädie. In: Rainer Kotz [Hg.]: 100 Jahre Orthopädie an der Universität Wien. Wien: Verlag der Wiener Medizinischen Akademie 1987, S. 1 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 58 (1946), S. 96 f.
  • Albert Lorenz: Wenn der Vater mit dem Sohne ... Erinnerungen an Adolf Lorenz. Wien: Deuticke 4 1974
  • Adolf Lorenz: Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken. Wien: Albrecht 1949