Adolf Mechner

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Adolf Mechner in seiner Ordination
Daten zur Person

Adolf Mechner, * 14. März 1897 Czernowitz, † 1. Juni 1988 New York City (USA), Arzt.

Biografie

Adolf Mechner wurde 1897 in Czernowitz geboren. Er absolvierte von 1920 bis 1925 ein Medizinstudium an der Universität Wien, anschließend Spitalsausbildung bei den Professoren Julius Schnitzler (Chirurgie), Carl Sternberg (Pathologie), Richard Bauer (Interne), Maximilian Sternberg (Interne), Josef Halban (Gynäkologie) und Paul Rusch (Dermatologie). Ab 1928 war Mechner Hausarzt am Wiener Sanatorium Löw.

Seit 1928 war Adolf Mechner verheiratet mit Hedy Ziegler (1902-1991), Tochter von Regina und Dr. med. Benjamin Ziegler. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Francis (* 1931) und Johanna (* 1936). Ab 1. Jänner 1930 hatte er seine eigene Ordination in der 2., Taborstraße 64 und fungierte als Vertragsarzt für die Arbeiter-Krankenkasse, bis ihm 1938 die Zulassung aufgrund seiner jüdischen Abstammung entzogen und jede weitere ärztliche Tätigkeit verboten wurde.

Im Oktober 1938 konnte er dank eines kubanischen Visums mit seinem Sohn Wien verlassen - gerade noch rechtzeitig, da ihn zwei SA-Männer bereits abholen wollten. Allerdings gelang ihm die Weiterreise von Kuba in die USA erst nach 5 Jahren. Der Grund dafür war sein Geburtsort, der inzwischen zu Rumänien gehörte. Aus diesem Land nahmen die USA nur eine sehr begrenzte Anzahl von Flüchtlingen auf. Auf Kuba war er innerhalb der jüdischen Gemeinschaft als Arzt tätig, obwohl das den europäischen Flüchtlingen verboten war, um keine Konkurrenz für die einheimische Ärzteschaft zu bilden.

Bereits 1936 hatte Mechner aus dem Gift der Sandviper (Vipera ammodytes) eine Salbe gegen Schnupfen und Heuschnupfen entwickelt und am 19. Juni 1936 in der Gesellschaft der Ärzte in Wien vorgestellt. Sie wurde unter dem Namen "Viperin" patentiert und vom Serotherapeutischen Institut hergestellt und verkauft. In Deutschland und der Tschechoslowakei kam sie als "Serpin" in den Handel, in Frankreich als "Viperol". Nach seiner Emigration nach Kuba (1938) wurde die Salbe von den Laboratorios Vieta-Plasencia in Havanna hergestellt und weltweit vermarktet. Im Jahr 1944 forschte er im Labor der Firma Hofmann-La Roche in Jersey/USA nach geeigneten Schlangengiften und der entsprechenden Dosierung, jedoch entschied sich das Unternehmen schließlich gegen die Vermarktung von Viperin und stattdessen für die neu entwickelten Antihistaminika.

Quellen