Aeterna Schuhfabriks-A.-G.

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1919
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1970
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44023
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Letzte Änderung am 18.08.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 23., Schuhfabrikgasse 17

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48° 9' 30.99" N, 16° 18' 10.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Schuhfabrik geht auf Moritz Altstadt zurück, der 1908 Inhaber einer Handelsagentur für den Schuhwarenexport und 1912 einer Übernahmstelle der in Wien fabriksmäßig betriebenen Schuhwarenerzeugung war. 1914 wurde die M. Altstadt Schuhfabrik in der Fröbelgasse 16 registriert und 1919 in die “Aeterna“ Schufabriks-A.-G. umgewandelt. Die Aktienmehrheit war im Besitz von Moritz und Clara Altstadt. Dem Verwaltungsrat gehörte auch Ludwig Klausner, der Chef der Del-Ka Schuhhandelsfirma an. Beide Firmen standen in enger Geschäftsverbindung. 1938 hielt die Del-Ka 9,5 Prozent der Aktien.

Zum Standort im 16. Bezirk kam eine Fabrik in Atzgersdorf. In der Fröbelgasse wurden handgewendete Damen-Galanterie- und Luxus-Schuhe gefertigt, in Atzgersdorf Goodyear Damen- und Herrenschuhe, Schuhe nach dem amerikanischen Verfahren von MacKay und nahtlose Schuhe nach dem System Ago (geklebte Sohle). 1921 zählte das Unternehmen 650 Beschäftigte. Die jährliche Erzeugungskapazität betrug 700.000 Paar Schuhe; 1935/36 wurden 537.000 Paar, 1936/37 knapp 457.000 Paar erzeugt. Gegen Ende der 1920er Jahre war Atzgersdorf der ausschließliche Produktionsstandort. Aeterna war der zweitgrößte Schuhproduzent in Österreich. In ihrem Besitz waren zu 100 Prozent die Mathan Schuhges.m.b.H. in Atzgersdorf (En gros-Verkauf der Marke Mathan), die Anglo American Shoe Store B. Reschovsky OHG in Wien, die Schuhandelsfirma Gebrüder Knoll (Schuhhaus “Astra“) und die “Fortschritt“ Schuhgesellschaft m.b.H. in Wien. An der Salzburger “Paga“ Schuhvertriebsgesellschaft m.b.H., die auch in Wien Filialen unterhielt und 70 Prozent der Ware von Aeterna beziehen musste, war sie mit 75 Prozent beteiligt.

Unmittelbar nach dem “Anschluss“ erlangte die Creditanstalt-Bankverein (Institut), die 20 Prozent der Aktien hielt, die treuhändische Verwaltung der Aktien in “jüdischem“ Besitz. Der definitive Kauf wurde 1940 genehmigt. Fast 90 Prozent der Aktien der Aeterna gehörten der Creditanstalt. Durch die Fusion mit der Del-Ka – bei nach außen hin aufrecht erhaltener Unabhängigkeit der beiden Firmen wurde auch der Sitz der Verwaltung in die Mariahilfer Straße 47 verlegt, wo sich die Zentrale der Del-Ka befand – entstand ein Großkonzern, der auf Expansionskurs ging. Im Atzgersdorfer Stammwerk kam es zu beträchtlichen Investitionen, in Trebitsch (Třebíč) wurde eine Fabrik erworben.

Die Restitutionsverhandlungen endeten 1947 mit einem Vergleich zwischen der CA und dem Ehepaar Altstadt. Moritz Altstadt starb 1948 im englischen Exil. Die Geschäftsführung blieb bei der Bank. Im Zuge das Abbaus von Konzernunternehmungen ab Mitte der 1950er Jahre gab die Creditanstalt die Mehrheit an der Aeterna ab.

Quellen

Literatur

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsregister A 29/219 und A 9/230
  • Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungsanzeiger (mehrere Jahrgänge)
  • Compass Finanzielles Jahrbuch und Industrie-Compass (mehrere Jahrgänge)
  • Wilhelm Weber: Die Verstaatlichung in Österreich. Berlin: Duncker & Humblot 1964
  • Ulrike Felber: Arisierung und Liquidierung von Betrieben der österreichischen Schuhindustrie. In: Ökonomie der Arisierung, Teil 2: Wirtschaftssektoren, Branchen, Falldarstellungen. Wien/München: Oldenburg 2004