Alexander Giese
Alexander Giese, * 21. November 1921 Wien, † 19. Jänner 2016, Schriftsteller.
Biographie
Alexander Giese war Bildungsreferent im Österreichischen Gewerkschaftsbund, bevor er mehr als zwanzig Jahre in leitender Funktion im Österreichischen Rundfunk tätig war. Er fungierte als Programmleiter in Hörfunk und Fernsehen. Er war Moderator hunderter Sendungen. Seine enorme literarische Produktion umfasst Romane, Gedichte, Hörspiele, Filme. In der Literatur wurde er vor allem durch seine historischen Romane bekannt. Er schrieb ein Porträt des römischen Kaisers Marc Aurel ("Wie ein Fremder im Vaterland“, 1975), die fiktive Lebensgeschichte des heiligen Severin („Geduldet euch Brüder“, 1979), den historischen Bildungsroman "Licht der Freiheit“ (1993) über einen zur Festungshaft verurteilten Buchhändler in der Metternich-Zeit oder die Kriminalgeschichte "Lerida oder Der lange Schatten“, 1983) rund um Ermordung eines Franco-Faschisten. Seine große Liebe galt dem Orient, was sich in den Nachdichtungen des lyrischen Schaffen von Omar Khaijams („Wüstenwind und Rosenschatten“, 2001) zeigte. Auch sein Hauptwerk "Wie Schnee in der Wüste" (1972) war Omar Khaijam und Orient gewidmet und führte die vitale Welt des Islam im 11. Jahrhundert vor. Giese verschrieb sein Wirken dem aufklärerischen Rationalismus, stand 1975 bis 1987 als Großmeister der Großloge von Österreich vor, führte in mehreren Büchern in die Welt der Freimaurer ein, war eine Drehscheibe im österreichischen Kulturbetrieb. Von 1990 bis 1997 fungierte Alexander Giese als Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs. 1982 wurde ein neonazistischer Anschlag auf ihn verübt.
Quellen
Literatur
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv
- Herbert Schmidt-Koriath [Hg.]: Humanität und Literatur. Wien: Xest 2001
- orf.at: Journalist Alexander Giese ist tot [Stand: 20.01.2016]
Alexander Giese im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.