Altes Inzersdorfer Schloss (23., Inzersdorfer Kirchenplatz 1, Draschestraße 98; Konskriptionsnummer 1).
Aus dem 17. Jahrhundert stammend, ursprünglich gemeinsam mit der ehemaligen Kirche von einem Wassergraben umgeben, eine unregelmäßig und ungegliederte den rechteckigen Hof umgebende einstöckige Anlage. 360 Meter östlich wurde nach 1765 das neue Schloss erbaut.
Beide Schlösser wurden im Verlauf des Zweiten Weltkriegs durch Bombentreffer beschädigt beziehungsweise zerstört und schließlich 1965 im Zuge der Errichtung der Südosttangente (A 23) ganz abgerissen. Zum Teil wurde das Gelände durch den neu errichteten Straßenzug überbaut und zum anderen Teil eine öffentliche Parkanlage, der Draschepark, errichtet. Die Skulpturen wurden im Schloss Ebreichsdorf (Niederösterreich) aufgestellt.
Auf dem Schlossgelände befand sich von 1944 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
Literatur
- Georg Freund: Inzersdorf am Wienerberge : historisch-topografische Darstellung des Ortes und seiner Bestandtheile vom Ursprunge bis in die neueste Zeit. Inzersdorf am Wienerberge : Selbstverlag des Verfassers 1882, S. 85-90
- Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 326 f.
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 155
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 196