Am Bühel
48° 12' 40.69" N, 16° 21' 57.96" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am Bühel (1, Teil der Freyung; auch "aufm Bühel", "auf dem Bühl").
So hieß (wegen einer Bodenerhebung) der zur Renngasse hin gelegene Teil der Freyung, wogegen die entgegengesetzte Seite (gegen die Strauchgasse) "aufm Mist" hieß.
Am Bühel befand sich in einem kleinen Häuschen eine Kellerschenke, in der sich des öfteren Künstler und fahrende Schüler trafen.
Auch Doktor Faust soll, wie die Sage erzählt, hier Gast gewesen sein und eines seiner verblüffendsten Kunststücke (Belebung eines von Augustin Hirschvogel an die Wand gezeichneten Teufels) vollbracht haben. Deshalb erhielt die Schenke das Schild "Zum roten Mann". Der Name ging auf das Haus über, verblieb ihm viele Jahre und machte den älteren Schildnamen "Am Bühel zum Tiefen Graben" vergessen.
In dem später errichteten Neubau etablierte sich ein Kaufmannsgeschäft, das das Schild "Zum roten Mandl" führte; 1836 wurde das Haus umgebaut, 1918 demoliert.
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 449
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 1. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 135
- Hertha Wohlrab: Die Freyung. Wien [u.a.]: Zsolnay 1971 (Wiener Geschichtsbücher, 6)