Am Schüttel
48° 12' 31.83" N, 16° 23' 53.49" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am Schüttel (2, Leopoldstadt), wurde schon in alter Zeit eine Gegend am Ende des Unteren Falls genannt, in der zu Applanierungszwecken Schutt abgeladen wurde. Der hintere Teil des Schüttels war von Auen umschlossen, die zum Prater gehörten. Am Schüttel gründete der Chirurg Zehmayer 1717 ein Freibad mit einem eigenen Haus. Diese Realität kaufte samt den umliegenden Gründen 1810 Adam Fürst Liechtenstein und ließ sich dort ein Lusthaus erbauen und einen Park anlegen. Das Bad blieb bestehen (Schüttelbad) und gehörte viele Jahre zu den Lieblingsbädern der Wiener. 1863 wurde Am Schüttel ein Tiergarten angelegt, der, nach kurzer Zeit aufgelassen, 1894 neu errichtet, ohne nennenswerten Erfolg jedoch neuerlich geschlossen wurde. Die Grundstücke wurden parzelliert und verbaut. Seit 1876 Schüttelstraße.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Johann
- ab 1946: Pfarre Am Schüttel
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 52
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg.
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 13, S. 173, S. 252
- Hans Rotter / Adolf Schmieger: Das Ghetto in der Wiener Leopoldstadt. Wien: Burgverlag 1926, S. 35
v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 217