Püttlingerhof (1, Jakobergasse 4, An der Hülben 2; Konskriptionsnummern 809 und 810)
Vorgängerbauten
Hier standen ursprünglich zwei Gebäude:
Haus Stadt 809 "Zur heiligen Dreifaltigkeit"
Dieses Haus lag an der Ecke Jakobergasse/An der Hülben und gehörte einer Messstiftung ("Othmar Riemerstift"), war aber von deren Kaplänen vernachlässigt worden. Damit es "wieder erhebt und zu Nutz gebracht werde", verkaufte es die Stadt als Lehensherr der Stiftung im Jahr 1558, wobei der Erlös zugunsten der Stiftung angelegt wurde. Für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der Schildname "Zur heiligen Dreifaltigkeit" belegt. Am 17. Juni 1839 kauften es Karl Vesque von Püttlingen und seine Frau Therese, die noch im Häuserkataster von 1885 als Besitzerin eingetragen wurde.
Haus Stadt 810 "Zum goldenen Hirschen"
Die älteste urkundliche Erwähnung dieses Hauses, das an der Hülben lag, stammt aus 1460. Damals ging es in den Besitz der Augustiner zu Baden über, die es aber noch im gleichen Jahr verkauften. 1477 wurde es zu einer ewigen Messe in der Jeronimuskirche gewidmet und diente in der Folge rund ein halbes Jahrhundert lang als Priesterhaus (Benefiziatenhaus). Nachdem es abgebrannt war, wurde die Brandstätte 1533 verkauft. Das 1566 als einstöckig, 1664 als zweistöckig und 1795 als dreistöckig verzeichnete Haus soll den Namen "Zum goldenen Hirschen" getragen haben.
Püttlingerhof
Der heutige Püttlingerhof, ein Wohnhaus, wurde 1909/1910 von Karl Gödrich sen. für die Firma Carl Gödrich & Co. erbaut. Da im Zuge des Abbruches der beiden alten Häuser eine Straßenregulierung durchgeführt wurde, sank die verbaute Fläche auf nur mehr 508 Quadratmeter (vorher 259 beziehungsweise 403 Quadratmeter). Am 9. März 1932 wurde der Püttlingerhof vom "Spar- und Vorschusskonsortium Währing des I. allgemeinen Beamtenvereines" erworben.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/1: Wien 1. - 12. Bezirk, Residenz Verlag, Salzburg 1990, S. 43
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 705-709