Andreas Okopenko

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Okopenko, Andreas
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38379
GNDGemeindsame Normdatei 118589733
Wikidata Q114144
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. März 1930
GeburtsortOrt der Geburt Kosice 1028389-4
SterbedatumSterbedatum 27. Juni 2010
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  14. Juli 2010
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grinzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 24, Reihe 8, Nummer 5
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 1995)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1983)
  • Föderungspreis der Stadt Wien (Verleihung: 1963)
  • Anton Wildgans Preis (Verleihung: 1965)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (Verleihung: 1998)
  • Georg Trakl Preis für Lyrik (Verleihung: 2002)
  • Würdigungspreis für Literatur des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (Übernahme: 26. Jänner 1978)

Andreas Okopenko, * 15. März 1930 Kosice, † 27. Juni 2010 Wien, Schriftsteller und Lyriker.

Biografie

Andreas Okopenko wuchs in einer vielsprachigen, sehr rückständigen Region der Tschechoslowakei auf, der Karpato-Ukraine. Zu Hause wurde Deutsch gesprochen, in der Umgebung Slowakisch, Ukrainisch oder gemischten Phantasiesprachen, in denen sich Ukrainer, Slowaken, Tschechen, Juden, Roma oder Deutsche miteinander unterhielten. Okopenko meinte, dass ihm in dieser “Sprachzerrüttung“ das Hin und Her der Wörter schon von frühester Kindheit an gefallen habe.

1939, nach der kurzen Selbstständigkeit der Karpato-Ukraine flüchtete die Familie nach Wien, zwei Jahre arbeitete der Vater im Krankenhaus Am Steinhof, bevor er für das Rote Kreuz in der Ukraine tätig wurde. 1945 wurde er für den Rest seines Lebens von der Familie getrennt, die Sowjets schickten ihn ins Lager; er wurde 1952 amnestiert und starb 1965 in Moskau. Die dramatische Kindheits- und Familiengeschichte taucht in verschlüsselter Form in verschiedenen Werken seines literarischen Lebens auf, ob im “Lexikon-Roman“ (1970) oder im Roman “Kindernazi“ (1984).

Okopenko studierte zunächst Chemie, widmete sich aber ab Beginn der 1950er Jahre zunehmend der Literatur. Sein bekanntestes Werk ist der “Lexikon-Roman“, äußerlich eine Fahrt auf der Donau nach Dürnstein, in der inneren Struktur keine lineare Erzählung mit einer räumlichen und zeitlichen Verlauf, sondern eine Folge von Artikel, die die Möglichkeiten der Wahl und des Abzweigens vom Weg demonstriert. Er kann als Vorform der heutigen Hypertext-Verfahren angesehen werden.

Der Schriftsteller veröffentlichte auch zahlreiche Gedichtbände und Prosawerke, in denen er genaue Beobachtungen und genaue Beschreibung von Empfindungen mit Sprachexperimenten verband. Seine “Spleengesänge“ mit dem Titel “Warum sind die Latrinen so traurig?“ fanden weitere Verbreitung, auch weil sie vom Liedermacher Ulrich Roski vertont wurden.

Okopenko gab von 1951 bis 1953 die Literaturzeitschrift “publikationen“ heraus, in der zahlreiche Angehörige der österreichischen Avantgarde jener Zeit veröffentlichten. Er war Herausgeber der Werke Hertha Kräftners und Ernst Keins. Von 1973 bis 1985 war er Mitglied der Grazer Autorenversammlung; seit 1999 gehörte er dem Österreichischen Kunstsenat an.

2012 wurde der Okopenkoweg in Wien-Floridsdorf nach dem Schriftsteller benannt. Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

Literatur


Andreas Okopenko im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks