Anna Fränkel-Rothziegel
Anna Fränkel-Rothziegel, * 22. Juni 1894 Stuhlweißenburg (Österreich-Ungarn), † August 1979 Wien, Textilkünstlerin, Kunsthandwerkerin.
Biografie
Anna Fränkel-Rothziegel war die Tochter des Chemikers und Direktors der Atzgersdorfer Druckfabrikder Hermann Rothziegel und dessen Ehefrau Alice, geborene Fuchs. Ihre jüngere Schwester Emmy Rothziegel war ebenfalls Künstlerin.
Von 1912 bis 1915 studierte Anna Rothziegel an der Kunstgewerbeschule Wien in der Textilwerkstätte bei Rosalia Rothansl und in der Emailwerkstätte bei Adele von Stark. Für die Wiener Werkstätte gestaltete sie zwischen 1917 und 1919 Stickereien, aber auch Lautenbänder, Beutel, Lesezeichen, einen Lampenschirm, eine Batistdecke sowie gestickte Kassettendekore. Ab 1921 war sie mit dem Maler und Graphiker Karl Fränkel (1895–1964) verheiratet. 1927 gab das Ehepaar im Selbstverlag das 24-teilige Leporello "Wiener Vorstadt-Kunst der Gegenwart" heraus. Die Zeichnungen stammten von Karl Fränkel, der Text von Anna Fränkel-Rothziegel.
1939 wurde Karl Fränkel im Konzentrationslager Dachau interniert. Nach seiner Haftentlassung emigrierte das Paar noch im selben Jahr nach Großbritannien. 1945 kehrten Anna und Karl Fränkel nach Wien. Anna Rothziegel-Fränkel starb im August 1979 mit 85 Jahren und wurde am 21. August 1979 auf dem Neustifter Friedhof bestattet.
Quellen
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 257]
- Wikipedia: Anna Rothziegel