Anna Müller

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Müller, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  43743
GNDGemeindsame Normdatei 1273093127
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Juli 1880
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 9. Juni 1968
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Gärtnerin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Gerechte unter den Völkern

Anna Müller, * 24. Juli 1880, † 9. Juni 1968 [die Angaben sind nicht verifiziert, aber wahrscheinlich, da sich auch ein Konstantin Müller mit plausiblen Lebensdaten im gleichen Grab befindet und das Grabnutzungsrecht auf Friedhofsdauer eingeräumt wurde], Gärtnereibesitzerin, Gerechte unter den Völkern.

Biografie

Anna Müller, die einen Blumenladen und eine Gärtnerei in Wien besaß, und ihr Sohn, der Postbeamte Konstantin Müller (1904-1976), waren Gegner des Nationalsozialismus. Bis zur Deportation der Juden Österreichs in die Todeslager in das heutige Polen 1942 halfen die beiden vielen Juden mit Geld, Lebensmitteln, Kleidung, falschen Papieren und auf andere Art. Unter anderem ermöglichten sie 1942 der Jüdin Greti Stern, Österreich zu verlassen und sich vor der Deportation zu retten. Greti Sterns Mutter, Mathilde Hahn, ihre Schwester und deren Mann wurden von den Müllers finanziell unterstützt. 1942 wandte sich die befreundete Jüdin Julia Lissiansky an Anna und Konstantin Müller und bat sie um Hilfe. Sie hatte keine Bleibe und war von der Gestapo bereits für die Deportation nach Polen registriert worden. Im Schuppen der Gärtnerei von Anna Müller fand sie Unterschlupf, wurde jedoch von der Gestapo entdeckt.

Konstantin Müller gelang es, durch persönliche Beziehungen ihre Deportation nach Polen zu vereiteln und Julia wurde daraufhin in ein Lager in Wien eingeliefert. Da aber auch hier nach kurzer Zeit die Gefahr der Verschickung nach Polen drohte, floh Julia mit einer anderen Jüdin aus dem Lager. Wieder wurde sie von der Familie Müller aufgenommen.

1942 wurde Konstantin Müller eingezogen, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes jedoch vom regulären Wehrdienst befreit und zu einer Arbeitseinheit nach Frankreich geschickt, bis er nach einem Krankenhausaufenthalt 1944 für wehrdienstuntauglich erklärt wurde.

Während der Abwesenheit ihres Sohnes unterstützte Anna Müller weiterhin Juden, obwohl auch sie massive gesundheitliche Probleme hatte und im Rollstuhl saß.

1974 wurden von Yad Vashem Mutter und Sohn die Ehrenmedaille der "Gerechten unter den Völkern" verliehen; 2012 wurde in der Seestadt Aspern die Anna-Müller-Straße nach ihr benannt, nach bautechnisch bedingter Auflösung dieser Verkehrsfläche 2023 der Anna-Müller-Weg.

Literatur

  • Daniel Fraenkel/Jakob Borut [Hg.]: Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher. Göttingen: Wallstein Verlag 2005

Weblinks