Anton Pelinka
Anton Pelinka, * 14. Oktober 1941 Wien, Politikwissenschaftler.
Biografie
Nach der Matura begann Anton Pelinka ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1964 mit der Promotion zum Dr. iur. beendete. Anschließend studierte er Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien und Wissenschaftliche Forschung. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er von 1966 bis 1967 zunächst als Redakteur für die Wochenzeitung "Die Furche". Zwischen 1968 und 1971 war Pelinka Forschungsassistent am Institut für Höhere Studien und Wissenschaftliche Forschung.
1971 ging er als Assistenzprofessor für Politikwissenschaft an die Universität Salzburg, wo er sich 1972 habilitieren konnte. Von 1973 bis 1975 hatte er Professuren an Universitäten in Essen und West-Berlin inne.
Anton Pelinka wurde 1975 als Professor an die Universität Innsbruck berufen, wo er das Institut für Politikwissenschaft gründete. Von 1987 bis 1989 bekleidete er das Amt des Dekans der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und von 2004 bis 2006 jenes des Dekans der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie. Diverse Gastprofessuren führten ihn nach Neu-Dehli, New Orleans, Brüssel, an die Stanford University, die Harvard University und die University of Michigan in Ann Arbor sowie an die Hebrew University in Jerusalem. Von 1990 bis 2012 stand er dem Institut für Konfliktforschung in Wien als Direktor vor. Von 2006 bis 2018 lehrte Anton Pelinka als Professor für Politikwissenschaft und Nationalismusstudien an der englischsprachigen Central European University in Budapest. Im Studienjahr 2012/2013 war er als Gast des Direktors Fellow beim Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Seit März 2018 gehört er dem Universitätsrat der Universität Innsbruck an.
Pelinkas Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Demokratietheorie, Politisches System und Politische Kultur in Österreich und der Vergleichenden Parteien- und Verbändeforschung. Er gilt außerdem als Experte für die Themen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. So war er auch von 1994 bis 1997 Österreichs Vertreter in der EU-Commission on Racism and Xenophobia. Pelinka ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Herausgeber wissenschaftlicher Schriftenreihen. Regelmäßig trat der Politikwissenschaftler im ORF als Kommentator bei politischen Ereignissen auf, was ihn einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt machte. Nach wie vor nimmt er in Printmedien Stellung zu aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich.
Quellen
Literatur
- Anton Pelinka: Nach der Windstille. Eine politische Autobiografie. Wien: Lesethek-Verlag, Braumüller 2009
- Universitätsrat der Universität Innsbruck [Stand: 17.06.2020]
- Institut für Konfliktforschung: Anton Pelinka [Stand: 17.06.2020]
- Central European University Budapest: Anton Pelinka [Stand: 17.06.2020]
Anton Pelinka im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.