Arbeiter-Olympiade

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Logo der Arbeiter-Olympiade 1931
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Sportveranstaltung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 19. Juli 1931
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 26. Juli 1931
Thema
VeranstalterVeranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26450
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stadion, Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.01.2020 durch WIEN1.lanm09mer
BildnameName des Bildes WStLA M Abt 471 A4 2 0004.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Logo der Arbeiter-Olympiade 1931

Es wurden keine Personen erfasst.

  • 2., Meiereistraße 7

Es wurden keine Bezeichnungen erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 27.69" N, 16° 25' 10.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die sogenannte 2. Arbeiter-Olympiade[1] wurde vom 19. bis 26. Juli 1931 in Wien abgehalten. Im Februar des gleichen Jahres fanden auch die Olympischen Winterspiele in Mürzzuschlag statt. Die Vergabe dieses Sport-Ereignisses an Wien erfolgte 1927 auf dem 4. Kongress der "Sozialistischen Arbeiter-Sport-Internationale" (SASI) in Helsinki. Dahinter standen unter anderem die Überlegungen, dass der österreichische Arbeitersportverein "Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich" (ASKÖ) europaweit die höchsten Mitgliederzahlen aufwies und außerdem dass das "Rote Wien" für eine derartige Veranstaltungen die optimalen Voraussetzungen mitbrachte.

Cover des Festführers mit dem Programm der Arbeiter-Olympiade
Plan der Spielstätten im Prater
Cover der Festschrift zur Arbeiter-Olympiade

Begriff

Eine Olympiade bezeichnet eigentlich den vierjährigen Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen und beginnt in dem Jahr, in dem Spiele abgehalten werden.

Austragungsort

Mit der Arbeiter-Olympiade wurde das Stadion im Prater erstmals in Form einer Großveranstaltung genutzt.[2]

Sportveranstaltung

An dieser größten bis dahin in Wien abgehaltenen Sportveranstaltung nahmen insgesamt rund 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 23 Ländern teil. Davon waren rund 25.000 aktive Sportlerinnen und Sportler. Insgesamt wurden 117 Bewerbe abgehalten, darunter Fußball (hier gewann Österreich den Titel), Handball, diverse Laufbewerbe, Hoch- und Weitsprung, Radsport, Ringen und Gewichtheben, sowie leichtathletische Bewerbe und Wassersport. Der angespannten, zunehmend von Gewaltbereitschaft geprägten politischen Lage in Europa entsprechend gab es auch Wehrsportbewerbe (diese Wettkämpfe wurden sämtlich von der lettischen Delegation gewonnen). Österreich wurde mit 60 Goldmedaillen erfolgreichste Nation.

Neben den sportlichen Wettkämpfen wurden auch Kinder- und Jugendwettbewerbe abgehalten, sowie dem damaligen Zeitgeist entsprechend Massenturnveranstaltungen.

Machtdemonstration des Sozialismus

Die Arbeiterolympiade wurde in Wien auch als (teilweise recht martialische) Machtdemonstration des Sozialismus genützt, um den erstarkenden Faschismus in Europa die "internationale Solidarität der Arbeiterbewegung" entgegenzusetzen. "So werden zwei gewaltige internationale sozialistische Kundgebungen (zur gleichen Zeit fand auch der Kongress der Sozialistischen Arbeiterinternationale in Wien statt) zu einer einzigen riesenhaften, zur glanzvollsten, machtvollsten, die je die Welt gesehen hat. Rote Fahnen flattern über euren Häuptern. Im Zeichen des Feuerbrandes des sozialistischen Kampfes soll die Olympiade erstehen!"[3]

In diese Kerbe schlug auch das Eröffnungsschauspiel der Olympiade, bei welchem bis zu 4.000 Sportlerinnen und Sportler in mehreren aufwendigen Massenszenen (beispielsweise "Aufruhr", "Krieg" und "Revolution") eine Geschichte des "Proletariats" darstellten. Dazu kamen noch ein Fackelzug und zum Abschluss der Olympiade, am 26. Juli 1931, ein über vier Stunden dauernder Festzug aller Teilnehmer über die Ringstraße in Wien, bei dem auch programmatisch für den Weltfrieden demonstriert wurde.

Auch wenn die Arbeiter-Olympiade und die damit verbundenen Ideale und Ideologien für einige Tage im Juli 1931 das Stadtbild Wiens geprägt und dominiert hatten, so fiel das "Rote Wien" doch schon bald darauf dem Faschismus zum Opfer.

Quellen

Literatur

  • Mathias Marschik: Wien als Olympiastadt: Die Arbeiterspiele von 1931. In: Wiener Geschichtsblätter 69/1 (2014), S. 27 ff.
  • A. Piperger [Hg.]: 2. Arbeiterolympiade. Wien, 19.-26. Juli 1931. Wien 1931
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien 1988, S. 72

Einzelnachweise

  1. Die 1. Arbeiter-Olympiade fand 1925 in Frankfurt am Main statt.
  2. Das Stadion wurde bereits am 11. Juli 1931 mit einem Fußball-Freundschaftsspiel der Teams der Arbeiterfußballer von Wien und Niederösterreich und den anschließenden Österreichischen Leichtathletik-Meisterschaften eröffnet.
  3. WStLA, M.Abt. 471, A4 - Genehmigung; Veranstaltungsorte: Sportplätze: Stadion. Festführer zur 2. Arbeiter-Olympiade, S. 3.