Arthur Haberlandt
Arthur Haberlandt, * 9. März 1889 Wien, † 28. Mai 1964 Wien, Ethnologe, Volkskundler.
Biographie
Haberlandt studierte nach Besuch des Theresianums an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien] Archäologie, Prähistorie, Ethnographie und Geographie (Dr. phil. 1912). Ab 1911 im Volkskundemuseum tätig, war er 1924 bis 1945 als Nachfolger seines Vaters Michael Haberlandt Direktor des Österreichischen Museums für Volkskunde. 1914 habilitierte er sich für allgemeine Ethnografie (ao. Prof. 1923).
Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde der Ethologe NSDAP-Mitglied und unterstützte publizistisch die rassistische nationalsozialistischen Politik. Im Auftrag des Rassenideologen Alfred Rosenberg war er mit der Leitung volkskundlicher Arbeiten im Rahmen des Einsatzstabs Ost betraut. 1945 wurde er entlassen und vorzeitig pensioniert. Sein besonderes Interesse galt den Völkern des Donauraums sowie Südost- und Osteuropas und dem Gefüge der europäischen Volkskulturen. Zu Haberlandts wissenschaftlichen Arbeiten gehören unter anderen "Volkskunde des Burgenlandes" (1935), "Die deutsche Volkskunde" (1936) und "Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs" (gemeinsam mit seinem Vater, 2 Bände, 1953−1959).
Quellen
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Neue deutsche Biographie. Band 7: Grassauer−Hartmann. Berlin: Duncker & Humblot 1966, S. 393 f.
- Rathauskorrespondenz, 07.03.1964
- Amtsblatt der Stadt Wien 3/1959
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
Arthur Haberlandt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.