August Schaurhofer
August Schaurhofer, * 28. April 1872 Wien, † 24. August 1928 Wien, Seelsorger, Sozialpolitiker.
Biografie
Der Sohn eines Gastwirtes war nach seiner Priesterweihe (1894) als Seelsorger tätig. August Schaurhofer war Sekretär des Katholischen Wohltätigkeitsverbandes für Niederösterreich, später auch Sekretär im "Reichsverband der katholischen Wohltätigkeits-Organisationen in Österreich", Diözesanpräses der Katholischen Arbeiterinnenvereine sowie Mitbegründer und Generaldirektor des Katholischen Volksbundes. Gemeinsam mit P. Gregor Gasser sowie Richard Schmitz und Hans Schmitz führte er ab 1899 Franz Martin Schindlers Soziale Kurse der Leo-Gesellschaft fort.
Besondere Verdienste erwarb sich August Schaurhofer um die Betreuung straffällig gewordener Jugendlicher. Ab 1922 arbeitete er als Seelsorger im Wiener Jugendgefangenenhaus. Ebenso war ihm die soziale Besserstellung der Arbeiterschaft ein Anliegen. Er wurde 1899 Vizepräses der von Adam Latschka gegründeten Katholischen Arbeiterinnenvereine, später deren Präses bzw. Diözesanpräses und baute das Vereinshaus in Wien 9., Pramergasse 9.
Er engagierte sich als geistlicher Berater der Caritas Socialis und für den Ausgleich zwischen Christentum und Sozialdemokratie. Viel Beachtung in sozialistischen Kreisen fand unter anderem seine 1922 verfasste Schrift "Wie stellen wir uns zum Sozialismus?"
Am 11. August 1937 wurde die Schaurhofergasse im 4. Bezirk nach dem Seelsorger benannt.
Quellen
Weblinks
- Österreichisches Biographisches Lexikon: August Schaurhofer
- Austria-Forum: Schaurhofer, August
- Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022
- Louis Bosmans: August Schaurhofer. 1872–1928. Ein Leben im Dienst der christlichen Sozialarbeit. Wien: Geyer 1978