Austria Center Vienna
48° 14' 6.11" N, 16° 24' 50.34" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Austria Center Vienna (Veranstaltungs- und Konferenzzentrum) (22, Bruno-Kreisky-Platz 1, nächst der UNO-City; Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien Arbeitsgemeinschaft) wurde 1987 eröffnet.
Am 21. Februar 1967 beschloss die österreichische Bundesregierung (über Antrag des damaligen Außenministers Dr. Toncic-Sorinj, Österreichische Volkspartei) einstimmig die Errichtung von Amtsgebäuden für die beiden in Wien ansässigen internationalen Organisationen (IAEA und UNIDO) und eines Konferenzzentrums. Die Stadt Wien stellte kostenlos den in ihrem Besitz befindlichen Baugrund zur Verfügung und übernahm 35 Prozent der Baukosten des gesamten Projekts. Im November 1968 wurde ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Als man im Dezember 1970 das Projekt des österreichischen Architekt Johann Staber für den Bau des Amtssitzes internationaler Organisationen (Internationales Zentrum Wien, Vienna International Centre, volkstümlich UNO-City) zur Ausführung auswählte, wurde auch der Bau eines Konferenzzentrums eingeplant. Am 3. Mai 1971 erfolgte die Gründung der IAKW-Arbeitsgemeinschaft, im April 1973 wurde der Bau begonnen, am 23. August 1979 übergeben. Anschließend wurde (nachdem am 27. Juni 1979 die Novelle zum lAKW-Finanzierungsgesetz beschlossen worden war) 1980 mit dem Bau des Austria Center Vienna begonnen und 1980/1981 der Rohbau des Parkdeckgebäudes größtenteils fertiggestellt. Nach einer Bauunterbrechung im Frühjahr 1981 und einem Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum (10. bis 17. Mai 1982; über 1,36 Millionen Unterschriften) kam es am 1. Juli 1982 zum Beginn der Erdarbeiten. Die Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 1987.
Die künstlerische Ausgestaltung wurde von einer unabhängigen Jury einer größeren Zahl von Künstlern übertragen (darunter Gottfried Bechthold für die Gestaltung des Vorplatzes und Waltraud Cooper für die Eingangshalle). Die politische Eröffnung (Festakt in Anwesenheit bedeutender Persönlichkeiten) erfolgte am 22. April, eine Gala mit Künstlerinnen und Künstlern am 17. Mai 1987. Mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 5.900 Personen bei Konferenzbestuhlung und flexibler Saalgestaltung gewährleistet es die Abhaltung von UN-Konferenzen, aber auch von Bällen, Präsentationen und Kongressen jeder Art.
Auf vier Saalebenen stehen 14 Konferenzsäle zur Verfügung, das Platzangebot reicht von 50 bis 4.600 Teilnehmern in einem Saal. Insgesamt bietet das Austria Center Vienna 9.500 Tagungsteilnehmern gleichzeitig Platz. Den Veranstaltern stehen 173 Büros, Besprechungsräume, Präsidentensuiten und Künstlergarderoben zur Verfügung, außerdem verfügen die Säle über alle erdenklichen technischen Ausstattungen.
Siehe auch: Stadtplanung::Großbauten 1945 bis 1989, UNO-City, UNO.
Literatur
- Austria Center Vienna, Festschrift (1987)
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 1946-1988 3/4 (1987), Austria Center Vienna, darin: S. 143 ff. (Hans Mayr, Bedeutung für den Wiener Fremdenverkehr), 149 (Franz Weich, Vorgeschichte des Austria Center Vienna), 150 ff. (derselbe, Projektbeschreibung), 195 (Technische Daten)
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien, Heft 2/3 1984, S. 84 ff.
- Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986, S. 126