Bürgerbastei
Bürgerbastei (1). Die Bürgerbastei (für die auch die Bezeichnungen Dominikanerbastei, Bürgerbastion, Wiener Bastion und Hollerstaudenbastion gebräuchlich waren) wurde auf Kosten der Bürgerschaft erbaut, die für die Finanzierung das Recht erhielt, sie allein besetzen und verteidigen zu dürfen (wovon sie 1683 und 1809 Gebrauch machte).
Die Bürgerbastei war die erste gemauerte Bastion, die nach der Ersten Türkenbelagerung (1529) erbaut wurde (1544/1545); für das Quaderbauwerk wurden die Steine des zerstörten Nikolausklosters vor dem Stubentor verwendet.
Die Bürgerbastei war als Prototyp für die gesamte Wiener Stadtbefestigung gedacht. Als militärischer Ratgeber beim Bau fungierte der kaiserliche Feldhauptmann in Ungarn, Leonhard von Vels, der mit der Stadt Wien laufend Kontakte unterhielt.
Die Kurtine zur 1555 erbauten Braunbastei (320 m) wurde 1561 errichtet. Bis 1848 schoss von hier aus die Bürgerartillerie bei feierlichen Anlässen Salut.
Literatur
- Walter Hummelberger: Die Befestigungen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1974 (Wiener Geschichtsbücher, 14), S. 31 f.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)