Belagerung durch König Andreas von Ungarn
Im Jahr 1291 belagerte der erst im Vorjahr gekrönte ungarische König Andreas III. von Ungarn, der letzte ungarische König aus dem Haus der Arpaden, die Stadt Wien mehrere Wochen lang.
Vorgeschichte
Nach der Ermordung von König Ladislaus von Ungarn am 10. Juli 1290 wurde Andreas von Este, der Sohn des König Stephans von Ungarn, zum Nachfolger Ladislaus‘ gewählt. Andreas, der zu diesem Zeitpunkt mit seiner ganzen Familie bei Herzog Albrecht I. in Wien untergekommen war, wurde daraufhin aus Angst vor der Einmengung des österreichischen Herzogs, heimlich aus Wien geholt. Er floh als Mönch verkleidet nach Ofen und wurde am 28. Juli in Stuhlweißenburg zum gekrönt.
Belagerung
Nach dem Tod von Rudolf I. fällt Andreas von Ungarn mit einem ca. 80.000 Mann starken Heer in Österreich ein, wo er das Gebiet zwischen der Leitha, Wiener Neustadt und Wien verwüstet und die Stadt Wien für sechs oder sieben Wochen lang belagert. Durch einen Ministerialenaufstand konnte er keinen Widerstand leisten und nach längeren Verhandlungen kam es zu einer Friedensvereinbarung. Unter anderem wurde dem ungarischen König die Hand von Albrechts Tochter Agnes versprochen. Die Hochzeit fand 1296 während der Faschingszeit im Februar in Wien statt.
Literatur
- Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995, S. 57