Bernhard Aschner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Aschner, Bernhard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27647
GNDGemeindsame Normdatei 118504649
Wikidata Q90096
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Jänner 1883
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. März 1960
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Gynäkologe, Endokrinologe, Medizinhistoriker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wilhelm-Hufeland-Preis (Verleihung: 1957)


Aschner Bernhard, * 22. Jänner 1883 Wien, † 9. März 1960 New York, Vereinigte Staaten von Amerika, Gynäkologe, Endokrinologe, Medizinhistoriker, Gattin (1924) Hanne König. Schon während des Studiums an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1907) als Demonstrator am ersten Anatomischen Institut unter Emil Zuckerkandl tätig, wurde Aschner danach Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik bei Anton von Eiselsberg (1907/1908) und an der ersten Universitäts-Frauenklinik bei Friedrich Schauta (1908-1912). 1913 habilitierte er sich an der von Johann Veit geleiteten Universitäts-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Halle/Saale (Assistent 1912-1914). Nach dem Ersten Weltkrieg (Leitung der chirurgischen Abteilung des k. u. k. Garnisons-Spitals Innsbruck) habilitierte sich Aschner an der Universität Wien für Frauenheilkunde und übernahm hierauf das Frauenambulatorium im Allgemeinen Krankenhaus Wien. 1938 mußte er nach New York emigrieren, wo er in der Folge neben der ausgedehnten Privatpraxis die Arthritiskliniken des Stuyvesant und Lebanon Hospital leitete. Sein wissenschaftliches Werk umfaßt 171 Publikationen, darunter 14 Bücher, die in alle Weltsprachen übersetzt wurden. Ergebnis seiner Forschungstätigkeit waren 1908 die Beschreibung des nach ihm benannt Bulbusdruckversuchs und die erste erfolgreich Entfernung der gesamt Hypophyse an Hunden, später die Aufklärung der Bedeutung dieses Organs für Wachstum und Geschlechtsreifung. In der Gynäkologie wurde Aschner zum Pionier der Hormonforschung, außerdem versuchte er durch die von ihm begründete Konstitutionstherapie neue Wege für die Therapie zu finden, wobei er auch alte Behandlungsmethoden (beispielsweise Aderlaß) einbezog; er stand auch der Akupunktur aufgeschlossen gegenüber. Zu seinen Hauptwerken gehören „Die Konstitution der Frau und ihre Beziehungen zur Geburtshilfe und Gynäkologie" (1924) und „Die Krise der Medizin, Konstitutionstherapie als Ausweg" (1928). Langjährige intensive medizinhistorische Studium ließen Aschner zu einem tiefgründigen Verständnis der Entwicklung der Heilkunde gelangen; die herausragendste Leistung auf diesem Gebiet war die deutschsprachige Übersetzung und Bearbeitung der Werke des Paracelsus (1926-1932). Aschner setzte sich auch kritisch mit Stellung und Aufgabe des Arztes auseinander („Der Arzt als Schicksal! Wohin führt die Medizin?" [1939]). Wilhelm-Hufeland-Preis (1957).

Quellen

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Klaus Lohrmann [Hg.]: 1000 Jahre österreichisches Judentum. Ausstellungskatalog. Eisenstadt: Edition Roetzer 1982 (Studia Judaica Austriaca, 9), S. 181
  • Victor Cornelius Medvei: A History of Endocrinology. Lancaster [u.a.]: MTP Press 1982, S. 703 f.
  • Judith Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938. Diss. Univ. Wien. Wien 1980, S. 9 ff.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Nachrufe:

  • Wiener klinische Wochenschrift 72 (1960), S. 445 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 110 (1960), S. 422
  • Münchner medizinische Wochenschrift 102 (1960), S. 1335 f.
  • Surgery. A monthly journal devoted to the art and science of surgery Surgery 48 (1960), S. 979 ff.
  • Medical Circle Bulletin 7/5 (1960), S. 7 ff.