Emil Zuckerkandl

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Emil Zuckerkandl, um 1900
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Zuckerkandl, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., o. Univ.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8822
GNDGemeindsame Normdatei 117021261
Wikidata Q85641
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. September 1849
GeburtsortOrt der Geburt Raab (Györ), Ungarn
SterbedatumSterbedatum 28. Mai 1910
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Anatom, Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  30. Mai 1910
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe I1, Reihe G2, Nummer 11
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Emil Zuckerkandl HIN-229439 0001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Emil Zuckerkandl, um 1900
  • 19., Nußwaldgasse 22
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Korrektes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1898, Übernahme: 1898)
  • Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1906, Übernahme: 1906)

Zuckerkandl Emil, * 18. September 1849 Raab (Györ), Ungarn, † 28. Mai 1910 Wien 19., Nußwaldgasse 22 (Döblinger Friedhof), Anatom, Gattin Berta Szeps (Berta Zuckerkandl), Bruder des Otto Zuckerkandl.

Studierte ab 1867 an der Universität Wien, wurde 1869 Demonstrator bei Joseph Hyrtl, der seine besondere Begabung bald erkannte, ging 1870 für einige Monate als Prosektor nach Amsterdam und schloss sein Studium in Wien ab (Dr. med. univ. 1874). Bereits 1873/1874 Assistent beim Pathologen Carl von Rokitansky, wurde er am 1. Oktober 1874 Assistent beim Anatomen Carl Langer, bei dem er unermüdlich sein Wissen erweiterte, so dass die Fakultät 1880 ohne Habilitation seine Ernennung zum ao. Prof. vorschlug. Zu diesem Zeitpunkt hatte Zuckerkandl schon 58 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, unter anderem "Zur Morphologie des Gesichtsschädels" (1877), "Über das Riechzentrum" (1877) und "Über eine bisher noch nicht beschriebene Drüse in der regio suprahyoidea" (1879), welche heute noch seinen Namen trägt. 1888 zog Zuckerkandl als ordentlicher Professor in das damals modernst ausgestattete Anatomiegebäude der Universität Wien und übernahm nach Langers Tod die Lehrkanzel für Anatomie.

Zuckerkandl war ein ausgezeichneter Beobachter, der sich mit fast allen Gebieten der Anatomie beschäftigte und sein Fach stets auf klinische Erfordernisse ausrichtete, denen er mit seinen Handbuchbeiträgen für Rhinologen (1882-1892), für Stomatologen (1891), für Otologen (1892), für Laryngologen (1896) und für Urologen (1904) Rechnung trug; sein Hauptwerk ist der vierbändige "Atlas der topographischen Anatomie des Menschen" (1890-1904), welchen er als "Generalstabskarte für die Operationen der Ärzte" verstand.

Sein bedeutendster Schüler war Julius Tandler. Korrespondierendes (1898) und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1906).

Zuckerkandldenkmal (1), Zuckerkandldenkmal (9), Zuckerkandlgasse.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 509 ff.
  • Moriz Schlesinger: Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus 1993, S. 238
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 316
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 93
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 61. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1911, S. 364 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 60 (1910), S. 1323 f.
  • Internationale Centralbibliothek für Laryngologie 26 (1910) 7
  • Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1910/1911, S. 39 ff. (Werkverzeichnis)
  • Berliner klinische Wochenschrift 257 (1910) (Gedächtnisrede von Julius Tandler in der Gesellschaft der Ärzte Wien, 03.06.1910)
  • Archiv für Ohrenheilkunde 84 (1911), S. 7 f. (Adam Politzer)
  • Anatomischer Anzeiger 37 (1910), S. 86 ff. (Julius Tandler)
  • Wiener klinische Wochenschrift 23 (1910), S. 789 ff. (Julius Tandler)

Weblinks