Bernhard Paul

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Paul, Bernhard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35320
GNDGemeindsame Normdatei 110533267
Wikidata Q825716
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Mai 1947
GeburtsortOrt der Geburt Lilienfeld
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Zirkusdirektor, Grafiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 28. September 1993, Übernahme: 2. Oktober 1993)
  • Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (Verleihung: 1994)
  • Deutsches Bundesverdienstkreuz am Bande (Verleihung: 1996)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 2016)
  • Ernst-Renz-Plakette


Bernhard Paul, * 20. Mai 1947 Lilienfeld, Zirkusdirektor, Grafiker.

Biografie

Bernhard Paul wurde in eine Handwerkerfamilie hineingeboren. Sein Vater Karl arbeitete als Elektriker. Einer der Urgroßväter Bernhard Pauls war Josef Weyl, der Dichter des Originaltextes des "Donauwalzers". Bernhard Paul wuchs in Wilhelmsburg auf. Schon als Kind träumte er von der Zirkuswelt, jonglierte bei Familienfesten für Bruder und Eltern und gab artistische Kunststücke zum Besten.

Paul studierte zunächst an der Höheren Technischen Lehr- und Versuchsanstalt für Hoch- und Tiefbau in Krems, wechselte dann jedoch an die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt nach Wien. Hier zählten später bekannte Künstler wie Josef Bramer, Fritz Hechelmann, Gottfried Helnwein und Manfred Deix zu seinen Schulkameraden.

Zunächst war Bernhard Paul Artdirektor des Nachrichtenmagazins "Profil", bevor er 1976 mit der Gründung des Circus Roncalli (gemeinsam mit André Heller) seinen Lebenstraum verwirklichte. Am 18. Mai 1976 feierte der Zirkus mit seinem Programm "Die größte Poesie des Universums" seine Uraufführung beim Bonner Sommer. 1977, nach seinem Wien-Gastspiel auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes in St. Marx und seinem Zerwürfnis mit André Heller, musste Bernhard Paul seine Zirkusidee aufgeben. Er übersiedelte mit den Restbeständen des Circus Roncalli nach Köln und baute ein historisches Panoptikum, mit dem er Jahrmärkte bereiste. 1980 schaffte der Circus Roncalli schließlich sein erfolgreiches Comeback. Bernhard Paul expandierte und machte den Zirkus zum einem lebendigen Gesamtkunstwerk. 1982 erwarb Paul, der im Roncalli selbst in die Rolle des Clowns "Zippo" schlüpfte, den Nachlass seines großen Vorbildes, des Clowns "Grock".

Mit "Panem et Circenses" realisierte er 1990 die Idee des kulinarischen Reisevarietés, verband im historischen Spiegelzelt circensische Kunst und Gaumenfreuden und löste damit die Welle der "Erlebnis-Gastronomie" aus. 1992 kehrte Bernhard Paul nach Wien zurück, um zum ersten Mal in der Wiener Stadthalle bei der traditionsreichen Show "Artisten, Tiere, Attraktionen" Regie zu führen. 1993 feierte der Circus Roncalli ein gelungenes Comeback in Wien, diesmal auf dem Rathausplatz, wo er ein Fixpunkt im Herbstprogramm wurde. Als der Zirkus 2014 abermals in Wien gastierte, engagierte sich Bernhard Paul in Wien als Partner im Rahmen einer Laiendefibrillator-Kampagne der Stadt Wien.

Paul ist nicht nur Zirkusdirektor, Event-Manager, Zeichenkünstler und Clown, sondern vor allem auch Sammler: Auf 10.000 Quadratmetern sind im Kölner Winterquartier 200 alte Zirkuswagen, Karusselle, Schaukeln, Riesenräder aus der Kaiserzeit, Spiegel-Tanzpaläste, 60 Greißler- und Friseurläden, Kaffeehauseinrichtungen, alte Wägen und Telefonzellen, die größte europäische Sammlung an Zirkus-Memorabilia, Kochbücher, Plakate und Tausende Glühbirnen versammelt. 2016 übernahm er den Kostümfundus von Lambert & Hofer mit mehr als 5.000 Kostümen.

Mit einer großen Tournee durch Deutschland und Österreich, die unter anderem auch auf dem Wiener Rathausplatz Station machte, beging der Circus Rocalli 2011 sein 35-jähriges Bestehen. 2016 gastierte der Zirkus abermals auf seiner Jubiläumstournee in Wien. MIt einem eigens für Kreuzfahrschiffe erarbeiteten Programm ist der Circus Roncalli seit 2017 auch auf See zu erleben.

Bernhard Paul ist mit der Artistin Eliana Larible verheiratet. Auch die drei gemeinsamen Kinder, Vivian, Adrian und Lilli, treten im Circus Roncalli auf.

Der Zirkusdirektor erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem die Verleihung des Berufstitels "Professor" (2006). 2008 ehrte ihn der Auslandsösterreicher-Weltbund als "Auslandsösterreicher des Jahres".

Literatur

  • Werner Köhler / Edmund Labonté [Hg.]: Circus Roncalli. Geschichte einer Legende. Hamburg: Hoffmann und Campe 1997
  • Circus Roncalli: Bernhard Paul [Stand: 21.06.2021]

Weblinks