Bethausverein Chasidim
48° 13' 5.64" N, 16° 22' 26.95" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der jüdische Bethausverein Chasidim Sadagorer Klaus wurde 1893 in Wien gegründet und unterhielt in 2., Herminengasse 8 und Franz-Hochedlinger-Gasse 22 bis 1938 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal.[1] Die Mitglieder waren Anhänger der „Sadagorer-Dynastie“, chassidischer Rabbiner aus Sadagora in der ehemaligen Bukowina, heute Ukraine. Der Begründer war Rabbiner Israel Friedmann von Ruschyn, *1797 Pohorebyschtsche, † 9. Oktober 1850.[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
"Oktoberpogrom", Arisierung und Vereinsauflösung 1939/1939
Das Bethaus wurde bereits vor dem Novemberpogrom im Oktober 1938 geplündert, Wertsachen und Inventar wurden zerstört. Sonst war der Verein ohne Vermögen.[3] Die Auflösung des Bethausvereins Chasidim sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. [4]
Bedeutende Rabbiner
- Rabbiner des Bethausvereins Chasidim war Avraham Jakov Friedmann, der „Großrabbiner“ von Sadagora. [5]
Vereinsvorstand 1938
- Obmann: Menasche Baron, 1938 wohnhaft in 2. Große Schiffgasse 18
- Obmannstellvertreter: Jakob Bogner, 1938 wohnhaft in 2., Hollandstraße 1
- Kassier: Efraim Salmen Krochmal, 1938 wohnhaft in 2., Tandelmarktgasse 1,
- Schriftführer: Aron Nussim Wimmer, *1. Juni 1879, deportiert in das Ghetto Lodz, 2. November 1941, † im Holocaust ermordet, 1938 wohnhaft in 2., Untere Augartenstraße 23, zuletzt wohnhaft in 2., Große Schiffgasse 21.[6]
Quellen
- DÖW Shoah-Opfer
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/18, Karton 555.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 1369/1939 Akt April 2020 nicht einliegend.
Literatur
- David Jüdische Kulturzeitschrift
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120.
- Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932, 1936.
- Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
- Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 97.
Weblinks
- Wikipedia Israel Friedmann[Stand: 04.05.2020].
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 1369/1939 Akt April 2020 nicht einliegend und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 97.
- ↑ Wikipedia Israel Friedmann[Stand: 04.05.2020].
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/18
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/18, Karton 555.
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 97.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 1369/1939 Akt April 2020 nicht einliegend.