Bezirksrat
Seit 24. März 1900 Funktionsbezeichnung der gewählten Mitglieder der seit 1851 bzw. 1861 amtierenden Bezirksausschüsse, ab 1900 Bezirksvertretungen. 1934-1938 wurden die Bezirksräte ernannt, 1938-1945 gab es keine Bezirksvertretungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg standen den von den sowjetrussischen Ortskommandanten ernannten Bezirksbürgermeistern zunächst ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Reihen der drei politischen Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ zur Seite. Seit den Gemeinderatswahlen vom 25. November 1945 ist die Zahl der Bezirksräte von der Stärke der politischen Parteien in den einzelnen Bezirken abhängig.
1945 wurden in jedem Bezirk zunächst 28 provisorische Bezirksräte bestellt, aufgrund der Wahlen je 30. Ab 21. Oktober 1978 ist die Anzahl der Bezirksräte variabel nach der Größe des Bezirks (zunächst 30-50 [bis 50.000 Einwohner 30, für je weitere 5.000 zusätzlich 2], ab 1987 [Landesgesetzblatt Wien 11/1987] 40-60).
Dementsprechend waren in ganz Wien 1978 852, 1983 822 und 1987 1.082 Mandate zu vergeben.
Die aktuelle Liste der jeweiligen Bezirksräte ist auf der Website der Stadtverwaltung zu finden.[1] Auch Aufgaben, Mitwirkungsrechte und Anhörungsrechte der Bezirksvertretungen sind hier aufgelistet.[2]
In der in den 1990er Jahren nach dem Drehbuch von Ernst Hinterberger produzierten Fernsehserie "Kaisermühlen Blues"[3] traten Götz Kauffmann, Peter Fröhlich und Alfons Haider als Bezirksräte auf.
Einzelnachweise
Literatur
- Josef Rauchenberger [Hg.]: Bezirksvertretungen in Wien. Historische Entwicklung, Rechtsgrundlagen, Aufgaben, Dezentralisierung, Wahlergebnisse, Personenindex, Rückblick und Zukunft. Wien: PR-Verlag 1990, S. 23 ff., 74 ff., 294 ff. (Tabellen)