Bronislaw Teichholz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Teichholz, Bronislaw
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  371124
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm08wei


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Bronislaw Teichholz, *20. Oktober 1904 in Rzeszow, Polen; † 7. September 1993, New York; war ein Widerstandskämpfer und Holocaust-Überlebender, der während und nach dem Zweiten Weltkrieg Jüdinnen und Juden zur Flucht verhalf.

Biographie

Der gebürtige Pole Bronislaw Teichholz war in Lwow, im damaligen Polen (Lemberg, heute: Lwiw) aufgewachsen und arbeitete von 1936 bis 1939 als Direktor bei der Polski-Lloyd AG. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht verhalf er tausenden Menschen zur Flucht und schloss sich dem polnischen Widerstand an. Er kämpfte in einer Partisanengruppe mit dem Namen „Skole-Lawdezne“. Ab 1942 setzte er diese Tätigkeit in Budapest fort, wo er für ein Hilfskomitee für Flüchtlinge aus Polen arbeitete und mit dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg in Kontakt war. Hierbei organisierte er Verstecke und falsche Papiere. Seine Eltern und acht Geschwister wurden im Zuge des Holocaust ermordet. Nach dem Krieg ging er nach Wien, wo er von 1945 bis 1951 als Vorsitzender des Committee für Jewish Inmates of the Concentration Camps fungierte. Gleichzeitig leitete er das Rothschild Spital, das damals größte Flüchtlingslager und erste Anlaufstelle für jüdische Displaced Persons in Wien. Über 200.000 Flüchtlinge machten zwischen 1945 und 1952 hier Station. Von 1948 bis 1950 kam auch die Präsidentschaft in der Zionist Organization of Austria hinzu. 1952 übersiedelte er in die USA, wo er in New York als Manager für die Immobilien-Firma Woodhole Management Company tätig wurde. Seinen Namen änderte er auf Bruce Teicholz. 1953 erfolgte die Hochzeit mit Eva Saar, zusammen hatte sie einen Sohn. Ab 1970 fungierte er als Präsident des National ORT (Organisation for Rehabilitation through Training) League und Vizepräsident der American ORT Federation. Für die Rettung ungarischer Juden wurde er 1988 im Holocaust Mahnmal der Dohany Utca Synagoge in Budapest geehrt.

Literatur

  • Yehuda Bauer: Flight and Rescue. Brichah. New York 1967
  • Efraim Dekel: Bri'ha: Flight to the Homeland, New York 1972
  • Eric Pace: Bruce Teicholz; Rescued Thousands Of Jews From Nazis, in: The New York Times, 10.9.1993
  • Stefan Szende: Der letzte Jude aus Polen. Zürich, New York 1945