Bronislaw Teichholz

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Daten zur Person

Bronislaw Teichholz, *20. Oktober 1904 in Rzeszow, Polen; † 7. September 1993, New York; Widerstandskämpfer, Fluchthelfer und Holocaust-Überlebender, 1945-1951: Vorsitzender des Committee für Jewish Inmates of the Concentration Camps in Wien, Leiter des Rothschild-Spitals

Biographie

Vorkriegs- und Kriegszeit

Der gebürtige Pole Bronislaw Teichholz war in Lwów, im damaligen Polen (Lemberg, heute: Lwiw) aufgewachsen und arbeitete von 1936 bis 1939 als Direktor bei der Polski-Lloyd AG. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht verhalf er tausenden Menschen zur Flucht und schloss sich dem polnischen Widerstand an. Er kämpfte in einer Partisanengruppe mit dem Namen „Skole-Lawdezne“. Ab 1942 setzte er diese Tätigkeit in Budapest fort, wo er für ein Hilfskomitee für Flüchtlinge aus Polen arbeitete und mit dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg in Kontakt war. Hierbei organisierte er Verstecke und falsche Papiere. Seine Eltern und acht Geschwister wurden im Zuge des Holocaust ermordet.

Nachkriegszeit in Wien

Nach dem Krieg ging er nach Wien, wo er von 1945 bis 1951 als Vorsitzender des Committee für Jewish Inmates of the Concentration Camps fungierte. Gleichzeitig leitete er das Rothschild Spital, das damals größte Flüchtlingslager und erste Anlaufstelle für jüdische Displaced Persons in Wien. Über 200.000 Flüchtlinge machten zwischen 1945 und 1952 hier Station. Von 1948 bis 1950 kam auch die Präsidentschaft in der Zionist Organization of Austria hinzu.

USA

1952 übersiedelte er in die USA, wo er in New York als Manager für die Immobilien-Firma Woodhole Management Company tätig wurde. Seinen Namen änderte er auf Bruce Teicholz. 1953 erfolgte die Hochzeit mit Eva Saar, der ein Sohn entstammt. Ab 1970 fungierte er als Präsident des National ORT (Organisation for Rehabilitation through Training) League und Vizepräsident der American ORT Federation. Für die Rettung ungarischer Juden wurde er 1988 im Holocaust Mahnmal der Dohany Utca Synagoge in Budapest geehrt.

Literatur

  • Yehuda Bauer: Flight and Rescue. Brichah. New York 1967
  • Efraim Dekel: Bri'ha: Flight to the Homeland, New York 1972
  • Eric Pace: Bruce Teicholz; Rescued Thousands Of Jews From Nazis, in: The New York Times, 10.9.1993
  • Stefan Szende: Der letzte Jude aus Polen. Zürich, New York 1945