Café Prückel
48° 12' 27.58" N, 16° 22' 49.41" E zur Karte im Wien Kulturgut
Café Prückel (1., Stubenring 24, Dr.-Karl-Lueger-Platz 6; Kaffeehaus).
Das 1902 von J. Gärtner erbaute Wohn-, Büro- und Geschäftshaus und am 25. Dezember 1903 vom ehemaligen Radrenneuropameister Maxime Lurion eröffnete Kaffeehaus, in dessen Entree die von Bildhauer Oefner gestaltete Brunnenfigur „Wahrheit" aufgestellt wurde und das durch Kolossalwandgemälde im Makartstil geschmückt war, hieß ab 1905 „Café Prückel". 1928 wurde die gründerzeitliche Einrichtung durch eine Art-Déco-Gestaltung ersetzt.
Schon kurz nach der Gründung gab es im Souterrain des „Lurion" Kabarettveranstaltungen. Am 7. November 1931 wurde von der Schauspielerin Stella Kadmon mit dem Autor Peter Hammerschlag, dem Zeichner Alex Szekely und dem Musiker Fritz Spielmann die erste zeitkritische Kleinkunstbühne „Der liebe Augustin" gegründet (Eingang Biberstraße 2).
1955 wurde das Café Prückel durch Oswald Haerdtl (für Fritz Palouda) umgestaltet (Pfeilerentfernungen, Vergrößerung der Fensteröffnungen). Seit 1962 spielen im Keller die „Original Pradler Ritterspiele".
Videos
- Das Wiener Kaffeehaus (1981), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 493 (Ausschnitt: 36:33)
Quellen
Literatur
- Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. Wien 1990, S. 80 f.
- Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. Wien 1989, S. 55 ff.
- Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. Wien 1989, S. 74 ff.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 500
- Kurier, 20.01.2015, S. 16