Café Seidl (16, Neulerchenfeld)
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Daten zur Organisation
Café Seidl (16, Neulerchenfeld)
In diesem Kaffeehaus wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Idee des Lumpenballs geboren: Im Herbst 1872 saßen im Café Seidl der Cafetier Seidl, der Schriftsteller Otto Pfeiffer, und der spätere Bürgermeister von Neulerchenfeld, Louis Wieninger, zusammen und erarbeiteten diese Idee. Für arme Frauen, Männer und Kinder sollte ein sogenannter Lumpenball veranstaltet werden. Dieser fand folglich jedes Jahr in der Faschingszeit in unterschiedlichen Sälen statt. Vor dem Café Seidl als Wiege des Balls gab es jedes Mal einen derartigen Menschenauflauf, dass die Abfahrt zum Balllokal erst beginnen konnte, wenn die Sicherheitswache (teilweise zu Pferde) Ordnung hergestellt hatte.
Literatur
- Adolf Scherpe: Die Entwicklung des Wiener Kaffeehauses. Eine lokalhistorische Studie. Wien: Verlag des illustrierten unabhängigen Tagblattes "Die Neue Zeitung" 1919, S. 26-27
- Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 58-59