Café Capua

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Gastraum des Café Capua, 1930
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Kaffeehaus
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Adolf Loos
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  14604
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Café Capua.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gastraum des Café Capua, 1930
  • 1., Johannesgasse 3

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48° 12' 18.89" N, 16° 22' 17.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Capua (1, Johannesgasse 3).

Das Café Capua in der Johannesgasse wurde ebenso wie das Café Museum von Adolf Loos ausgestaltet. Das Café ist der einzige realisierte Teil seines für Eugenie Schwarzwald konzipierten Schulneubaues in der Johannesgasse (Entwurf III). Ein großes Oberlicht erhellte den inneren Raum. Mit Onyxmarmor waren die Pfeiler und Wände verkleidet und ein Abguss eines antiken Skulpturenfrieses wurde als Balkenabschluss zur Decke hin verwendet. Hängeschalen als Beleuchtung und große Spiegel ergänzten die Einrichtung mit ihren umlaufenden Bänken und Stühlen. Die marmorne Ausstattung war typisch für Adolf Loos, der eine Vorliebe für Marmorverkleidungen hegte. Die Stühle orderte Loos bei Thonet.

Von der Straße aus separat erreichbar richtete Loos eine Bar ein. Ähnlich der Kärntner Bar im Kärntner Durchgang, die sechs Jahre zuvor errichtet wurde, konnte Loos auch hier durch maximale Raumökonomie auf kleinster Grundfläche Platz für 50 Gäste schaffen. Peter Altenberg, der mit Loos das Café regelmäßig frequentierte, veröffentlichte 1915 den Prosatext "Café Capua. Gespräch mit einer süßen Amerikanerin", welcher in diesem Lokal angesiedelt ist.

Der Name ist eine Anspielung auf das von Franz Grillparzer 1843 verfasste Gedicht "Abschied von Wien", in welchem das luxuriöse, üppige und etwas verweichlichte Leben in Wien als "Capua der Geister" mit dem antiken Capua verglichen wird, in welchem Hannibals Krieger durch ein genussvolles Leben bald alle Lust am Krieg verloren hatten. Die Bezeichnung charakterisiert dieses Wiener Kaffeehaus somit als einen Ort des Müßiggangs und der Zerstreuung.

Das Café war in den 1920er Jahren auf Nachtbetrieb mit Musik umgestellt worden. Ab den frühen 1930er Jahren wurde es in "Café de Paris" umbenannt und neu ausgestattet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lokal als US-Militärcasino genutzt. 1950 brannte es aus und nur ein kleiner Teil des Kaffeehauses wurde noch bis in die 70er Jahre als Espresso Capua weiter geführt. Die Ausstattung des kleinen Lokals erinnerte aber überhaupt nicht mehr an das Werk von Adolf Loos.

Literatur

  • Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 50, 109 und 115
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 504